Aktuelles vom Österreichischen Rodelverband

ZWEI MEDAILLEN IM VISIER

Österreichs Kunstbahn-Rodler wollen bei der Europameisterschaft in zwei Disziplinen aufs Treppchen.

Die Medaillenjagd, die am 12. und 13. Jänner im Rahmen des Viessmann Rennrodel-Weltcups in vier Disziplinen in Oberhof über die Bühne geht, wird zum Kraftakt. Vor allem für alle Nicht-Deutschen. Der Start ist flach, die Strecke technisch sehr anspruchsvoll und die Laufzeit verhältnismäßig kurz. Umstände die den ohnehin bärenstarken Gastgebern zusätzlich in die Karten spielen und die internationale Konkurrenz vor eine schwere Aufgabe stellt. Sämtliche Titelfavoriten kommen aus Deutschland, das Podium wird aufgrund der aktuellen Überlegenheit der BSD-Mannschaft zu einer harten Nuss, der Rest der Rodelwelt ist gefordert. Österreich hat bei den Doppelsitzern und in der Team-Staffel gute Chancen auf einen Platz an der Sonne, Spaziergang wird es aber da wie dort keiner.

Peter Penz und Georg Fischler reisen zwar als Titelverteidiger an, derzeit haben aber die in der heurigen Saison noch ungeschlagenen Tobias Wendl und Tobias Arlt (GER) klar die Nase vorne. Die Tiroler Jung-Väter, die heuer bereits viermal am Podest standen, streben abermals nach einer Medaille, gleiches gilt für die zweifachen Olympiasieger und Triple-Weltmeister Andreas und Wolfgang Linger, die nach dem verpatzten Königssee-Auftritt auf Wiedergutmachung aus sind.

Bei den Damen war das Podium zuletzt ausschließlich von deutschen Rodlerinnen besetzt. Mit dem Comeback von Olympiasiegerin Tatjana Hüfner die zuletzt aufgrund von Rückenproblemen pausieren musste, bekommt das Team von Bundestrainer Norbert Loch noch mehr Qualität auf´s Eis. Nina Reithmayer, die sich schrittweise an die Spitze heranarbeitet und am vergangenen Wochenende in Königssee mit Platz sieben ihr bestes Saisonergebnis einfahren konnte, ist gesetzt, Mona Wabnigg und Birgit Platzer müssen in die Qualifikation (Nationencup). Bei den Herren rodelte Wolfgang Kindl auf die Gesetztenliste und ist damit wie Daniel und Manuel Pfister für die Entscheidung gesetzt. Reinhard Egger, der nach seiner Verletzungspause bei seinem Comeback mit einem guten elften Rang aufhorchen ließ, muss sich noch qualifizieren. Der Medaillenanspruch wäre bei den heimischen Einsitzern nicht realistisch, die Chance auf einen Spitzenplatz aber allemal.

In der Team-Staffel haben die ÖRV-Aktiven nach zwei Top3 Ergebnissen im Weltcup hingegen durchaus  ihre Möglichkeiten, auch hier gilt Deutschland als haushoher Favorit.

Die EM beginnt am 12. Jänner mit der Entscheidung im Doppelsitzer und den Damen und wird tags darauf mit dem Herren-Bewerb und der Team-Staffel abgerundet.

Stimmen:
Peter Penz:
„Unser Ziel ist sicherlich eine Medaille, wobei wir im Kampf um Gold definitiv Außenseiter sind. Die Deutschen sind nicht unschlagbar, aber es bedarf zweier perfekter Läufe um sie ernsthaft fordern zu können. Wir sind mit unserem Material sehr zufrieden, haben zuletzt gezeigt, dass wir sehr schnell sein können und freuen uns auf die Entscheidung.“

Andreas Linger:
„Wenn wir keinen Anspruch auf eine Medaille erheben würden, müssten wir nicht herfahren. Klar ist, dass die Saison nicht nach Wunsch verläuft und uns der verpatzte Auftritt in Königssee schwer im Magen lag, aber solche Dinge muss man akzeptieren, wenn man etwas probiert. Es ist kein Geheimnis, dass wir die Vorolympische Saison für einige Tests nützen und viel experimentieren. Natürlich wollen wir in Oberhof um eine Medaille mitrodeln, wir wissen aber, dass das nicht einfach wird. Wichtig ist, dass wir nach beiden Läufen mit unserer Leistung zufrieden sein können und genau das ist auch unser Ziel.“

Nina Reithmayer:
„Man muss die Füße am Boden behalten, eine Medaille ist unrealistisch. Wenn ich zwei gute Läufe runterbekomme, sind die Top 6 möglich und damit wäre ich auch zufrieden. Ich entwickle mich in die richtige Richtung und spüre sehr viel Spaß und Motivation. Das stimmt mich langfristig gesehen sehr positiv, spätestens in der Olympiasaison gilt es in Medaillenform zu sein.“ 

Zeitplan:
Samstag, 12. Jänner:
ab 09:30 UhrDoppelsitzer
ab 13:00 UhrDamen

Sonntag, 13. Jänner:
ab 09:05 UhrHerren
ab 12:45 UhrTeam-Staffel