Aktuelles vom Österreichischen Rodelverband

Wenn Emotionen Schlitten fahren

287 Tage nach der Olympiapremiere der Team-Staffel, startet der Viessmannn-Weltcup in Innsbruck-Igls in seinen 38. Winter. Damit ist die Kunsteisbahn am Fuße des Patscherkofels zum 33. Schauplatz eines Weltcup-Rennens, 134 Schlitten aus 21 Nationen haben genannt. Heute fielen die Entscheidungen bei den Damen und im Doppelsitzer, da wie dort gab es aus heimsicher Sicht guten Grund zur Freude.

Aus Sicht der Doppelsitzer war es ein sportlich erfolgreicher Einstieg und ein höchst emotionaler Abschied zugleich. Die letzte Schlittenfahrt von Andreas und Wolfgang Linger, die sich als Vorläufer von ihren Fans verabschiedeten, endet mit einem intensiven Gefühlsbad und Standing Ovations. Die Doppel-Olympiasieger und dreifachen Weltmeister, die dem Rodelsport unter anderem als TV-Experten erhalten bleiben, sehen in Folge ein Rennen, das einige Stürze zu Folge hat und nicht mit Überraschungen geizt. Peter Penz und Georg Fischler kamen auf dem schwierigen Untergrund, der aufgrund des föhnigen Wetters im Laufe des Tages immer stärker an Qualität verlor, zunächst nicht wie erhofft auf Touren. Zur Halbzeit lediglich auf Rang sieben, legten die Europameister von 2012 im Finale einen Zahn zu und rasten dank  der zweitschnellsten Laufzeit noch auf Rang drei. Damit sichern sich die Österreicher ihren 20. Podestplatz im Weltcup, der Sieg ging an die Deutschen Toni Eggert/Sascha Benecken. Österreichs Junioren-Weltmeister Thomas Steu und Lorenz Koller landen auf Platz 14, die Weltcupdebütanten Schmid/Stricker überzeugen mit Rang 16.

Die Oberösterreicherin Birgit Platzer beendet die Damen-Konkurrenz auf dem starken zehnten Rang und unterstreicht speziell im ersten Lauf mit der siebtschnellsten Zeit ihre gute Frühform. Nicht ganz nach Wunsch verlief der Weltcupauftakt für Mona Wabnigg. Die Tirolerin, ließ ihre Möglichkeiten bereits im ersten Lauf liegen und muss sich am Ende mit Platz 17 begnügen. Die Vorarlbergerin Katrin Heinzelmaier die sich erstmals für eine Weltcupentscheidung qualifizieren konnte, beendet das Rennen auf Rang 21. Der Sieg geht an Natalie Geisenberger, die Doppel-Olympiasiegerin von Sotschi verweist ihre Landsfrauen Dajana Eitberger, Tatjana Hüfner und Anke Wischnewski auf die Plätze.

Morgen folgt die Fortsetzung, die Herren sind ab 09.45 Uhr in der Bahn, mit Reinhard Egger, Wolfgang Kindl, Daniel Pfister und David Gleirscher haben sich vier heimische Schlitten für die Entscheidung qualifiziert. Anschließend nimmt der Sprint-Weltcup erstmals offiziell Fahrt auf, das Rennen startet um 13.00 Uhr und wird in lediglich einem Lauf entschieden. Die Zeitmessung wird durch einen fliegenden Start frühestens 100 Meter nach dem Startbock ausgelöst, teilnahmeberechtigt sind lediglich die ersten 15 der jeweiligen Weltcup-Wertung.

STIMMEN:

Peter Penz:
„Igls ist technisch gesehen eine einfache Bahn, umso mehr Risiko musst du bei der Materialabstimmung und Linienwahl gehen. Leider haben wir im ersten Lauf die Startkurve verhaut und zudem eine falsche Schlitteneinstellungen gewählt, im Finale sind wir dann volles Risiko gegangen und haben den Turnaround noch geschafft. Im Summe sind wir nicht ganz so gerodelt wie erhofft, umso glücklicher sind wir mit dem Ergebnis.“ 

Birgit Platzer:
„Ich habe bereits gestern mit dem Sieg im Nationencup gezeigt, dass die Form passt, heute habe ich mein bestes Weltcupergebnis egalisiert und speziell im ersten Lauf eine sehr solide Leistung abrufen können. Der Saisonauftakt ist für mich damit absolut positiv verlaufen, jetzt gilt es den Punktestand im morgigen Sprint-Weltcup weiter aufzubessern.“

Reinhard Egger:
„Ich habe knapp 200 Arbeitsstunden in die Materialentwicklung gesteckt und fühle mich auf der neuen Rodel extrem wohl. Wenn ich die Leistungen aus dem Training bestätigen kann, sollten die Top6 möglich sein.“

Wolfgang Kindl:
„Ich habe im Vergleich zu den anderen wenig am Schlitten geändert, da die Geschwindigkeit in der Vorsaison sehr ansprechend war. Mein Hauptaugenmerk galt dem Athletiktraining, ich fühle mich topfit und hoffe auf einen Top6 Platz. Allerdings muss man abwarten, was das Wetter zulässt.“

ERGEBNIS:

Doppelsitzer:
1. Toni Eggert/Sascha BeneckenGER1:19.330
3. Peter Penz/Georg FischlerAUT1:19.850 (+0.520)
14. Thomas Steu/Lorenz KollerAUT1:20.958 (+1.628)
16. Florian Schmid/Fabian StricknerAUT1:22.996 (+2.329)

Damen:
1. Natalie GeisenbergerGER1:19.822
10. Birgit PlatzerAUT1:20.605 (+0.783)
17. Mona WabniggAUT1:20.844 (+1.022)
21. Katrin HeinzelmaierAUT1:21.132 (+1.310)