Aktuelles vom Österreichischen Rodelverband

Wenn Emotionen Schlitten fahren

Andreas und Wolfgang Linger sichern sich in der Olympia-Eisrinne von Krasnaja Poljana ihre dritte Olympiamedaille. Nach den Goldenen von Turin (2006) und Vancouver (2010) holen der 32-jährige Andreas und sein um ein Jahr jüngere Bruder Wolfgang hinter den Deutschen Tobias Wendl (26) und Tobias Arlt (26) die Silbermedaille. Platz drei geht an Andris und Juris Sics, das lettische Brüderpaar hatte vor vier Jahren Olympiasilber geholt.

Peter Penz und Georg Fischler legen im ersten Durchgang als einiges Doppel mit einer späteren Startnummer eine Spitzenzeit hin und kehren als drittplatzierte auf die Bahn zurück. Im zweiten Durchgang unterläuft den Europameistern von 2012 in der Kurve sieben ein Flüchtigkeitsfehler, das Duo bleibt nur mit viel Mühe am Schlitten, das Rennen ist allerdings verloren.

Die Linger-Brüder, die auf die goldene Schiene von Vancouver gesetzt haben, rodelten in beiden Durchgänge die zweitschnellste Zeit, Wendl/Arlt sichern sich ihr erstes Olympiagold mit zwei Laufbestzeiten. 

Damit bleiben die Deutschen im Sliding Center Sanki weiterhin ungeschlagen, morgen wird das Rodelprogramm mit der Team-Staffel abgerundet. Neben Miriam Kastlunger und Wolfgang Kindl kommen Andreas und Wolfgang Linger zum Einsatz, der Start erfolgt um 17.15 Uhr/MEZ.

STIMMEN:

Andreas Linger:

„Jede Medaille hat ihre eigene Story, diese war brutal hart erkämpft. Es war bei weitem nicht selbstverständlich, da es uns zuletzt nicht immer leicht von der Hand gegangen ist. Umso mehr freuen wir uns, wir sind brutal happy und haben heute das Maximum herausgeholt, die beiden Tobis waren nicht zu schlagen, sie stehen verdient in der Mitte. Für den Teambewerb gilt nur volle Attacke, Bronze fehlt uns noch in unserer Sammlung. Wir sind eine super Truppe, die Medaille ist absolut möglich, zumal der Bewerb eigene Gesetze und die Bahn ihre Tücken hat.“

Wolfgang Linger:

„Die Medaille war das große Ziel, aber es war extrem schwierig. Wir haben uns auch während der Trainingswoche sehr hart getan, haben keinen Lauf perfekt getroffen. Das war nicht unbedingt förderlich für´s Selbstvertrauen, zumal wir uns selber sehr viel Druck gemacht haben. Aber es sind sehr viele Leute hinter uns gestanden und haben an uns geglaubt, der Verband hat super gearbeitet ohne einem zweiten starken Doppel wäre das alles ohnehin nicht möglich. Es tut uns sehr für Peter und Georg leid, sie hätten sich die Medaille absolut verdient.“ 

Georg Fischler:

„Es war ein saudummer Fehler an einer Stelle, die normalerweise überhaupt kein Thema ist. Wir haben alles riskiert und alles verloren. Das ist extrem bitter, zumal das Material extrem gut und wir super auf Zug waren.“ 

ERGEBNIS Doppelsitzer/nach zwei Läufen:

1. Tobias Wendl/Tobias Arlt              GER1:38.933
2. Andreas Linger/Wolfgang LingerAUT+0.522
3. Andris Sics/Juris Sics      LAT+0.857
19. Peter Penz/Georg FischlerAUT+5.112