Doppel-Weltmeister Wolfgang Kindl rast am Königssee zu seinem zweiten Saisonsieg, Armin Frauscher wird sensationeller Zweiter. Mit fünf Rodlern in den Top-10 und Platz drei in der Team-Staffel wissen die Schützlinge von ÖRV-Cheftrainer Rene Friedl auch mannschaftlich voll zu überzeugen.
Österreichs Kunstbahn-Asse lassen es in der zweiten Halbzeit des Königssee-Weltcups ordentlich krachen. Wolfgang Kindl, der das alte Jahr mit dem Sieg im Sprint-Weltcup von Lake Placid und dem Staatsmeistertitel erfolgreich ausklingen ließ, bestätigt seine Top-Form und feiert am Königssee seinen insgesamt vierten Weltcupsieg. Während der Lokalmatador und haushohe Favorit Felix Loch (GER) nach der Halbzeitführung patzt, behält Kindl die Nerven. Der Natterer bringt am Ende einen Vorsprung von 29 Tausendstel Sekunden auf Landsmann Armin Frauscher über die Linie. Für den 23-jährigen Lanser, nach dem ersten Durchgang auf Rang vier, war es nach dem zweiten Platz von Igls 2015 der zweite Weltcup-Podestplatz seiner Karriere und ein kräftiges Lebenszeichen hinsichtlich der internen Olympiaqualifikation. Reinhard Egger belegt heute den guten achten Platz, die Brüder David und Nico Gleirscher teilen sich den neunten Gesamtrang.
Damit ist in der Olympiaqualifikation der ÖRV-Einsitzer weiterhin viel Spannung und Würze drinnen. Welche zwei Athleten neben dem bereits fix gesetzten Wolfgang Kindl in Pyeongchang an den Start gehen, entscheidet sich nach dem Weltcup in Oberhof, der am 13. und 14. Jänner gerodelt wird.
In der abschließenden Teamstaffel läuft es für Birgit Platzer, Wolfgang Kindl und Peter Penz/Georg Fischler ebenfalls nach Wunsch. Die heimische Auswahl landet mit Rang drei den dritten Podestplatz im Manschaftsbewerb in Folge. Den Sieg sichert sich Italien, Deutschland wird nach einem Fehler der Doppelsitzer, die das Startgate zu früh auslösen, disqualifiziert.
Stimmen:
Wolfgang Kindl:
„Wir haben über Weihnachten sehr gut gearbeitet und den Schwung optimal mitgenommen, besser hätte das neue Jahr nicht anfangen können. Auf der Heimbahn von Felix Loch zu gewinnen ist schon etwas ganz besonderes. Ich habe versucht maximalen Druck auszuüben, er (Anm. Loch) musste ans Limit gehen und hat die Spur zu viel riskiert. Man muss die Fehler der Konkurrenz auch ausnützen können, das ist mir heute gelungen, dieser Sieg macht die Brust noch ein Stückchen breiter.“
Armin Frauscher:
„Die bisherige Saison war nicht unbedingt einfach, aber ich habe versucht mich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Das Training war zuletzt sehr gut, ich war heute punkto Abstimmung absolut am Limit, habe beim Material voll riskiert und mich mit zwei nahezu perfekten Läufen belohnt. Wie schmal der Grat ist, hat man bei Felix Loch gesehen, bei mir ist es aufgegangen, das ist natürlich lässig.“
Ergebnisse/Königsee:
Herren:
1. | Wolfgang Kindl | AUT | 1:39.035 |
2. | Armin Frauscher | AUT | +0.029 |
3. | Johannes Ludwig | GER | +0.119 |
8. | Reinhard Egger | AUT | +0.252 |
9. | Nico Gleirscher | AUT | +0.323 |
9. | David Gleirscher | AUT | +0.323 |
Team:
1. | Italien | 2:43.233 |
2. | USA | +0.201 |
3. | Österreich | +0.362 |
Doppelsitzer:
1. | Tobias Wendl/Tobias Arlt | GER | 1:39.961 |
2. | Toni Eggert/Sascha Benecken | GER | +0.134 |
3. | Robin Geueke/David Gamm | GER | +0.470 |
4. | Peter Penz/Georg Fischler | AUT | +0.584 |
6. | Thomas Steu/Lorenz Koller | AUT | +1.255 |
Damen:
1. | Natalie Geisenberger | GER | 1:41.297 |
2. | Dajana Eitberger | GER | +0.103 |
3. | Jessica Diebel | GER | +0.310 |
12. | Hannah Prock | AUT | +1.289 |
13. | Birgit Platzer | AUT | +1.303 |
15. | Miriam Kastlunger | AUT | +1.365 |
17. | Madeleine Egle | AUT | +1.491 |