Aktuelles vom Österreichischen Rodelverband

Frischzellenkur

Am kommenden Wochenende startet die olympische Kufen-Abteilung in den Weltcupwinter 2014/15. Der Saisonauftakt wird auf heimischen Eis gerodelt und bekommt mit dem Sprint-Bewerb einen neuen Anstrich.

Neben den Einzeldisziplinen und der Team-Staffel, die nach ihrer erfolgreichen Olympia-Premiere heuer mit sechs Entscheidungen in die Weltcupplanung einfließt, steht erstmals auch ein Sprint-Weltcup auf dem Speiseplan. Dieser wird in Igls uraufgeführt, anschließend  in Calgary und Altenberg gerodelt und da wie dort in einem Durchgang entscheiden. Die Top 15 des aktuellen Weltcup-Rankings sind teilnahmeberechtigt, der Lauf bekommt durch einen fliegenden Start eigene Spielregeln.

Österreichs Rennrodler müssen künftig ohne die Linger-Brüder, Nina Reithmayer und Manuel Pfister auskommen, sie haben ihre aktive Laufbahn ebenso beendet wie Armin Zöggeler (ITA), Albert Demchenko (RUS) und David Möller (GER). Das Trio hat seit der Premiere 1977/78 fast ein Drittel aller bislang ausgetragenen Weltcups für sich entschieden, damit beginnt speziell bei den Herren eine neue Zeitrechnung. Wer in die Fußstapfen der Rekord-Rodler treten kann ist eine, wer an Deutschland vorbei kommt, die andere Frage. Die Mannschaft von Bundestrainer Norbert Loch holte in Sotschi alle Goldmedaillen, auch in Igls leuchteten im Vorjahr vier deutsche Siege auf der Ergebnistafel auf.

Im heimischen Lager sorgt der sportliche Aderlass zwangsläufig für Veränderungen und frischen Wind. David Gleirscher und Armin Frauscher steigen vom Juniorenbereich ins A-Team auf und absolvieren ebenso wie die Doppelsitzer und Junioren-Weltmeister Thomas Steu/Lorenz Koller ihre erste komplette Weltcup-Saison. Das Quartett soll im Soge der Arrivierten an die Weltspitze herangeführt werden, damit sind neben Reinhard Egger, Wolfgang Kindl und Daniel Pfister speziell die Doppelsitzer Peter Penz und Georg Fischler gefordert. Die Gesamtweltcup-Vierten des Vorjahres starten in ihre zehnte Saison, auf der Haben-Seite stehen unter anderem der EM-Titel von 2012, drei Weltcupsiege und insgesamt 19 Weltcup-Podestplätze.

Ob und wer in die Fußstapfen von Nina Reithmayer treten kann, bleibt abzuwarten, vorerst müssen Birgit Platzer, Mona Wabnigg und Miriam Kastlunger aber wohl kleinere Brötchen backen. Die Jugend-Olympiasiegerin von 2012 hofft wie ihre Teamkolleginnen auf einstellige Ergebnisse und  will gleich in Igls damit beginnen.

Der Weltcup startet am Samstag mit der Entscheidung der Damen und im Doppelsitzer, wo sich Andreas und Wolfgang Linger als Vorläufer mit einem letztem Lauf von den Fans verabschieden. Am Sonntag folgen das Rennen der Herren und die Premiere des Sprint-Weltcups, bereits am Freitag (28.11.) bittet der Österreichische Rodel-Verband um 11.00 Uhr zu einer Pressekonferenz ins <link http: www.olympia-golf.at kontakt anfahrt.aspx _blank external-link-new-window externen link in neuem>Öffnet externen Link in neuem FensterOlympia-Golf/Igls/Badhausstraße 60b. 

Stimmen:

Rene Fried/ÖRV-Cheftrainer:
„Es hat personell einige Änderungen gegeben, Manuel Pfister ist direkt vom Schlitten in den Betreuerstab gewechselt, mit Thorsten Flath ist einen neuer Konditionstrainer, mit Kathrin Fuchs eine neue Physiotherapeutin an Bord. Die Mannschaft ist jünger, dem eine oder anderen fehlt es noch an Erfahrung, aber der Biss ist deutlich spürbar. Wir haben in der Vorbereitung 31 Eistage absolviert und waren speziell auf der WM-Strecke in Sigulda sehr fleißig. Ich bin absolut zuversichtlich, dass sich unsere Investitionen langfristig lohnen.“

Georg Fischler:
„Wir haben im Sommer vor allem im körperlichen Bereich neue Reize gesetzt und viel Energie in die Materialoptimierung gesteckt. Die Folge ist ein alter, neuer Schlitten, den wir bereits im Vorjahr begonnen haben auszutesten und der jetzt unser volles Vertrauen genießt.  Wenn sich die Eindrücke aus dem Training bestätigen, rodeln wir vorne mit, in wie weit wir die deutschen Schlitten gefährden können, bleibt allerdings abzuwarten. Im Vorjahr waren wir in Igls auf Rang drei, ein Podestplatz ist auch heuer unser Ziel.“

Wolfgang Kindl:
„Ich war im letzten Winter sehr schnell, also habe ich lediglich Kleinigkeiten am Material adaptiert. Der Sprint-Weltcup kann ein interessantes Format sein, der fliegende Start rückt die Fahrtechnik verstärkt in den Vordergrund, das sollte mir entgegen kommen.“

Reinhard Egger:
„Ich habe meine Möglichkeiten in der Vergangenheit mehrfach angedeutet, aber leider zu selten konstante Leistungen ins Ziel gebracht. Das soll sich in Blickrichtung Pyeongchang ändern. Wir haben im Sommer knapp 200 Arbeitsstunden in der Werkstatt verbracht, heraus gekommen ist ein komplett neuer Schlitten, der den Angriff auf die vorderen Plätze möglich machen sollte. Ich will mich in den Top6 etablieren und mich langfristig in Richtung Podium orientieren.“ 

 

FIL-WELTCUP/IGLS/PROGRAMM
28.11.09.30 UhrNationencup
11.00 UhrPressekonferenz
14.30 UhrTraining/Gesetztengruppe
29.1109.40 UhrDamen
12.15 UhrDoppelsitzer
30.1109.45 UhrHerren
13.00 UhrSprint-Weltcup

RENNTERMINE 2014/15:

29.-30. November/Weltcup Igls
05.-06. Dezember/Weltcup Lake Placid
12.-13. Dezember/Weltcup Calgary
03.-04. Jänner/Weltcup Königssee
17.-18. Jänner/Weltcup Oberhof
24.-25. Jänner/Weltcup Winterberg
31.1.-01.02./Weltcup Lillehammer
14.-15. Februar/Weltmeisterschaft Sigulda
21.-22. Februar/Weltcup Altenberg
28.02.-01.03./Europameisterschaft Sotschi