Aktuelles vom Österreichischen Rodelverband

„Eine Teammedaille würde mich sehr freuen“

Sportdirektor Markus Prock hofft bei der Rodel-WM in Innsbruck auf drei Mal Edelmetall für Österreich

Die Rodel-WM im Eiskanal in Innsbruck/Igls rückt näher. Österreichs Sportdirektor Markus Prock formuliert im Interview seine Zielsetzungen, wirft einen Blick in Vergangenheit und Zukunft und schildert seine Erfahrungen mit der Bahn.

Wie sind deine Erwartungen für die WM im Jänner?
Da es auch den Sprintbewerb gibt, rechne ich mit drei Medaillen für Österreich. Gerade bei den Herren haben wir sechs bis sieben konkurrenzfähige Athleten. Da nur vier fahren dürfen, wird es eine beinharte Ausscheidung geben, wobei Wolfgang Kindl natürlich unser Aushängeschild ist. Im Doppel-Bewerb führt kein Weg an Peter Penz und Georg Fischler vorbei. Dahinter gibt es mit Steu/Koller, Trojer/Knoll und Schmid/Strickner tolle Nachwuchspaarungen, die ein Versprechen für die Zukunft sind.

Wie schaut es bei den Damen aus?
Da gibt es einen gewissen Aufholbedarf. Birgit Platzer, Mariam Kastlunger und Kathrin Heinzelmaier sind im Nationalteam. Madeleine Egle macht von hinten Druck. Um den vierten WM-Platz wird es auch bei den Damen eine Qualifikation geben. Überhaupt ist es wichtig, dass die Jungen unabhängig vom Geschlecht Gas geben.

Gibt es Chancen auf eine Mannschaftsmedaille?
Das wäre für mich ehrlich gesagt das Größte und würde mich ungemein freuen. Wenn`s optimal läuft, ist diese Medaille sicher machbar. Und ich hoffe auch, dass bei der im Zuge der Weltmeisterschaft ausgetragenen U23-WM das eine oder andere Edelmetall für uns heraus schaut. Das wäre eine große Motivation für die Zukunft.

Du hast 1987 selbst im Eiskanal von Igls triumphiert, warst 1997 WM-Zweiter. Was sind die Tücken der Bahn?
In Igls gilt es, am Start voll dabei zu sein, denn es ist auf der Bahn sehr schwer, eine gute Zeit zu fahren. Du musst mit viel Gefühl an die Sache herangehen und auf die Aerodynamik achten. Und natürlich muss auch die Materialabstimmung exakt passen.

Wo lauert die größte Konkurrenz für das österreichische Team?
Neben Österreich sind Deutschland, Italien, Russland, Lettland, die USA und Kanada jene Nationen, die um die Medaillen fahren. Sie werden sich die Medaillen untereinander ausmachen.

Wo siehst du den Rodelsport derzeit insgesamt in Österreich?
Wir stehen gut da! Wir dürfen nicht vergessen: Neben dem ÖSV mit all seinen Sparten sind wir der einzige Verband, der zuletzt noch olympische Medaillen gewonnen hat. Das ist auch ein Ergebnis davon, dass wir einen tollen Zusammenhalt haben. Für die Gesamtentwicklung des Sports in Österreich würde ich mir freilich eine breitere Medaillenstreuung wünschen.

Zurück zur Rodel-WM in Innsbruck: Wie viele Zuschauer erwartest du dir?
An Weltcupwochenenden sind inklusive der VIP-Gäste immer so an die 2000 Zuschauer oben. Für eine Weltmeisterschaft würde ich mir schon 3000 bis 4000 wünschen.