Aktuelles vom Österreichischen Rodelverband

DOPPELPACKUNG BEIM SAISONFINALE

Am Wochenende wird im Olympia-Eiskanal oberhalb von Krasnaja Poljana neben dem Weltcupfinale auch die FIL-Europameisterschaft entschieden. Die Erinnerungen an das Sliding Center Sanki sind gemischt, die Erwartungen hoch.

Die positive Saisonbilanz der heimischen Kunstbahn-Asse kann beim Weltcupfinale auf der Olympiabahn von 2014 weiter aufpoliert werden. Neben EM-Medaillen, die in drei Disziplinen machbar wären, haben die heimischen Rodler auch den Gesamt-Weltcup am Zettel. 

Gelingt Wolfgang Kindl die Verteidigung seiner momentan dritten Position, wäre er der erste ÖRV-Einsitzer seit 2004/05 (Markus Kleinheinz), der bei den Herren im Gesamt-Weltcup auf dem Podium steht. Der Deutsche Felix Loch steht als Gesamt-Weltcupsieger bereits fest, auf dessen Landsmann, Andi Langenhan fehlen dem 26-jährigen Tiroler lediglich 14 Punkte. Der Vorsprung auf den viertplatzierten Südtiroler Dominik Fischnaller ist mit 57 Punkten etwas komfortabler. 

Auch hinsichtlich Medaillen darf sich der WM-Dritte von Sigulda berechtigte Hoffnungen machen, die Favoriten und größte Konkurrenz kommen aus Deutschland, Russland und Italien. Bei den Olympischen Spielen im vergangenen Februar belegte Kindl Rang neun, Reinhard Egger wurde als bester Österreicher achter.

Während bei den Titelkämpfen und im Weltcup das Startplatz-Kontingent bei den Damen und Doppelsitzern gleich ist, gibt es bei den Herren lediglich vier EM-Tickets, im Weltcup sind fünf Athleten pro Nation startberechtigt.

Kindl und David Gleirscher, der in Altenberg im Sprint mit Platz vier sein bestes Weltcupergebnis einfuhr, waren gesetzt, Reinhard Egger und Daniel Pfister setzten sich vor Ort gegenüber Armin Frauscher durch und springen damit ebenfalls auf den EM-Zug auf.  

Peter Penz und Georg Fischler, die vor zehn Tagen mit dem Vize-Weltmeistertitel groß aufgetrumpft haben und am vergangenen Wochenende in Altenberg zweimal nur hauchdünn am Podium vorbeigerodelt sind, wissen wie es sich anfühlt in Russland Europameister zu werden. Das Duo gewann 2012 in Paramonovo Gold. Auch bei den Doppelsitzern, die den Reigen am 28. Februar um 9.45/MEZ) eröffnen, sind die Schlitten aus Deutschland und Russland in der Pole-Position, hinzu kommen Italien und Lettland. Mit Thomas Steu und Lorenz Koller, zuletzt im Sprint-Weltcup von Altenberg starke achte, ist ein zweites ÖRV-Doppel am Start.

Im Anschluss sind Birgit Platzer und Miriam Kastlunger bei den Damen im Einsatz. Am Sonntag folgen die Herren und die Team-Staffel, in der Österreich heuer schon zwei Podestplätze zu Buche stehen hat. 

STIMMEN:

Georg Fischler:
„Wir haben in Sotschi einen unserer bittersten Momente hinnehmen müssen, die Sache ist uns lange im Magen gelegen. Da trifft es sich gut, dass wir mit WM-Silber unsere Hausaufgaben erledigt haben und somit entspannt an die Sache herangehen können. Wir sind im Weltcup auf Platz vier einzementiert und werden hinsichtlich Abstimmung und Linie volles Risiko gehen. Nur so ist eine EM-Medaille realistisch, aber es ist auch klar, dass es ins Auge gehen kann.“

Wolfgang Kindl:
„Dass ich gute Chancen auf die Top3 im Gesamt-Weltcup habe, zeigt den super Saisonverlauf. Ich habe bewiesen, dass ich ein Medaillenkandidat bin, klar rechne ich mir auch hier etwas aus, aber dafür muss wieder alles passen. Die Deutschen und Russen sind auf dieser Bahn sicher im Vorteil, aber sie müssen es auch erst runterbringen.“

ZEITPLAN:

28. Februar9.45/10.40 MEZDoppelsitzer
12.10/13.20Damen
01. März9.35/10.55Herren
12.45Teamstaffel