Nachdem zahlreiche Top-Rodler der WM-Bahn von 2019 keinen weltcuptauglichen Zustand attestiert, und aufgrund von Sicherheitsbedenken auf einen Start in Winterberg verzichtet haben, erfährt das Weltcupfinale am Königssee zusätzliche Spannung. Bei den Herren büßte Weltcup-Leader Roman Repilov aufgrund seines Nicht-Antritts im Sauerland nahezu seinen gesamten Vorsprung ein. Der amtierende Weltmeister liegt gerade einmal einen Zähler vor Dominik Fischnaller, der Italiener war in Winterberg auf Rang vier gerodelt. Bei den Damen kündigt sich ebenfalls ein spannendes Finale an, die Russin Tatyana Ivanova reiste mit einem 27 Punkte-Polster auf Julia Taubitz (GER) an den Königssee. Auch im Doppelsitzer gibt es ein Kopf-an-Kopf Rennen um die Weltcup-Krone - Toni Eggert/Sascha Benecken starten mit zehn Punkten Vorsprung auf ihre Landsleute Tobias Wendl/Tobias Arlt in die Entscheidung. Die deutschen Doppelsitzer hatten den Weltcup in Winterberg im Kollektiv boykottiert.
Das ÖRV-Team, das am vergangenen Wochenende ebenfalls vorzeitig aus Winterberg abgereist war, will beim Saisonabschluss noch einmal aufzeigen. Ein Top-3-Platz im Gesamtweltcup ist zwar in den Einzel-Disziplinen außer Reichweite, die kollektive Stärke im Einsitzer der Herren und generelle Qualität der jungen ÖRV-Mannschaft soll aber auch am Königssee zum Ausdruck kommen. Neben David Gleirscher, im Gesamtweltcup als Fünfter bester ÖRV-Athlet und Reinhard Egger, die beide gesetzt waren, haben sich Nico Gleirscher, Wolfgang Kindl und Jonas Müller im heutigen Nationencup mit den Plätzen drei, vier und sechs für das Weltcupfinale qualifiziert. Im Nationencup der Damen fixierten Lisa Schulte und Hannah Prock mit den Plätzen vier und zehn ihre Weltcuptickets, Madeleine Eglewar aufgrund der Gesetztenliste vorqualifiziert. Auch Yannick Müller und Armin Frauscher, die in ihrer Debütsaison mit zwei Top-10-Plätzen und konstant starken Fahrten aufhorchen ließen, können sich beim Weltcupfinale beweisen. Hinter dem Start des Duos stand kurz ein Fragezeichen, Müller zog sich bei einem Trainingssturz eine Handgelenksverletzung zu. Die Untersuchungen ergaben aber keinen Bruch, sondern lediglich eine starke Prellung.
Stimmen:
Rene Friedl (ÖRV-Cheftrainer und Sportdirektor):
„Wir wollen zum Abschluss noch einmal aufzeigen und eine sehr positive Saison mit einem weiteren Erfolgserlebnis ausklingen lassen. Realistische Chancen auf einen Top-3-Platz haben wir bei den Herren, für unsere Jungen gilt frech zu bleiben und weitere Rennerfahrung in der allgemeinen Klasse zu sammeln. Die Doppelsitzer haben auf dieser technisch sehr schwierigen Bahn gerade einmal ihre allerersten Läufe absolviert, hinzu kommt die Verletzung von Yannick, da darf man keine Wunder erwarten.“
Programm/Königssee:
Samstag, 29. Februar | 10.10 Uhr | 1. Lauf/Doppelsitzer |
11.30 Uhr | 2. Lauf/Doppelsitzer | |
12.50 Uhr | 1. Lauf/Damen | |
14.15 Uhr | 2. Lauf/Damen | |
Sonntag, 1. März | 10.00 Uhr | 1. Lauf/Herren |
11.35 Uhr | 2. Lauf/Herren | |
13.30 Uhr | Team-Staffel |