Die Saisonvorbereitung der heimischen Olympiarodler beinhaltet alljährlich eine hohe Intensität und ein überschaubares Maß an Abwechslung. In zwei Blöcken zu je zehn Wochen wird in Innsbruck und Umgebung an der allgemeinen Athletik, sowie im Spezifiktraining an der Starttechnik und -dynamik gearbeitet. Tapetenwechsel wie der Ausflug an den Gardasee oder das Trainingslager in Faak, Ende Juli, brachten etwas Farbe in das Alltagsgrau. In fünf Wochen erfolgt die heiß ersehnte Rückkehr in den Eiskanal.
Mannschaft weiter verjüngt
Lisa Schulte, die sich Mitte Mai einer Schulter-Operation unterziehen musste, ist ebenso im Mannschaftstraining zurück wie Lara Kipp und Fabio Zauser, die ihren Grundwehrdienst beim Bundesheer abgedient haben. Neben Junioren-Vize-Europameister Zauser, absolviert auch der Salzburger Noah Kallan, Gesamtweltcup-Dritter bei den Junioren, erstmals einen Teil der Saisonvorbereitung mit den Arrivierten. Barbara Allmaier, die bereits in der vergangenen Saison Weltcupluft schnuppern konnte und heuer erfolgreich maturiert hat, durchläuft die komplette Vorbereitung und ist in der kommenden Saison als Fixstarterin im Weltcup vorgesehen.
Seit vergangener Woche ist das Team von ÖRV-Cheftrainer Christian Eigentler zurück auf Eis, wenn auch nur im Flachen und in der Halle, wo das Anfahren simuliert und perfektioniert wird. Im Anschluss rückt wieder das Training in der Startanlage in den Fokus, am kommenden Samstag reist ein Teil der Mannschaft zu einem internationalen Start-Wettkampf an den Gitschberg nach Meransen. Im September erfolgt der finale Feinschliff, anschließend übersiedeln die heimischen Asse nach Lillehammer, wo am 3. Oktober der Kick-Off für das Bahntraining erfolgt. Bis zum Saisonstart am 29. November in Lake Placid stehen weitere Trainingswochen in Sigulda, auf der WM-Bahn in Altenberg, in Igls und Oberhof auf dem Programm.
Stimmen:
Christian Eigentler:
„Wir sind hinsichtlich des Formaufbaus auf einem guten Weg, die Ergebnisse der bisher durchgeführten Leistungstests waren ansprechend. Nun gilt es in einigen Bereichen noch ein Schäuferl draufzulegen und das Athletiktraining sowie die Arbeit im spezifischen Bereich weiterhin mit Nachdruck und aller Konsequenz durchzuziehen.“
Juri Gatt:
„Im Vergleich zum Vorjahr, wo wir die Vorbereitung aufgrund der Herzmuskelentzündung von Riccardo nicht voll durchziehen konnten, läuft es heuer super. Wir freuen uns sehr auf den Vergleich in Meransen, die italienischen Doppelsitzer sind mitunter die besten Starter im Feld, wir sind gespannt, wo wir stehen.“
Madeleine Egle:
„Der Startwettbewerb in Meransen hat Tradition und wird sicher interessant, überbewerten darf man den Vergleich aber sich nicht. Aktuell ist die Intensität bei uns sehr hoch, wir kommen aus dem vollen Training, sind von der Dynamik her sicher noch nicht am Punkt. Aber alleine die Tatsache, sich nicht nur mit den Teamkolleginnen, sondern mit einer internationalen Konkurrenz messen zu können, macht den Abstecher nach Südtirol umso attraktiver.“
Fest im Sattel
Apropos Südtirol: ÖRV-Präsident Markus Prock tourte mit seinen ehemaligen Dauer-Konkurrenten im Eiskanal, Armin Zöggeler und Georg Hackl, mit dem Mountainbike durch das untere Vinschgau und verband in und rund um Kastelbell Sportliches mit Geselligem. Das Trio, gemeinsam satte 14 Olympiamedaillen schwer, wurde von ÖRV-Erfolgstrainer Rene Friedl, Rodel-Weltmeister Tobias Schiegl und dem deutschen Biathlon Olympiasieger von 1984, Peter Angerer, begleitet. Bei der Bike-Tour hinauf auf die Latschiniger Alm fungierte der ehemalige Kastelbeller Kunstbahnrodler Klaus Kofler, heute Trainer von Italiens Junioren-Nationalmannschaft, als Guide.
Markus Prock:
„Uns verbindet längst eine sehr gute Freundschaft, die wir pflegen und mit Aktivurlauben wie diesen regelmäßig befeuern. Der Spaß kommt bei uns sowieso nie zu kurz, dafür ist der Ehrgeiz nicht mehr ganz so ausgeprägt wie früher. Aber als letzter oben auf der Latschiniger Alm ankommen wollte auch keiner, wer die Runde zahlen hat müssen wird freilich nicht verraten.“