Rodeln schnürt „historischen“ Doppelpack

Dritte Teilnahme, zweite historische Stätte: Der Österreichische Rodelverband freut sich bei den Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien (29. Mai bis 2. Juni 2024) auf ein ganz besonderes Heimspiel.

Außerdem fungiert der ÖRV dieses Jahr auch als „Entwicklungshelfer“. Sportlich fiebert man vor allem dem Damen-Bewerb entgegen, wo es wie im Vorjahr wieder zum Generationen-Duell kommen wird.
 
Mehr Heimspiel geht nicht: Wenn der Österreichische Rodelverband bei den Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien wieder mit Rollenrodeln am Start ist, kann Gerald Kammerlander von seinem Büro aus auf die Strecke am Bergisel schauen. „Die Rennstrecke ist Luftlinie 200 Meter vom Büro entfernt. Das macht die Organisation natürlich etwas einfacher“, lacht der Sportdirektor. Nach zwei Teilnahmen in Graz, wo es den Schlossberg hinunter ging, wartet auf die Rodel-Asse nun die nächste außergewöhnliche Location. „Wir freuen uns riesig darauf, dass wir erneut auf einer historischen Stätte fahren dürfen – eine richtig tolle Sache!“, so Kammerlander.
 
Die Streckenführung ist zwar nicht ganz so spektakulär wie jene in Graz, aber nicht minder interessant. „Die Strecke hat alles drin, was es braucht. Vom Rodlerischen ist sie sogar besser geeignet als jene vom Schlossberg hinunter. Wir starten am höchsten Punkt des Auslaufes, also direkt unter den Olympischen Ringen, wo bei den Spielen die Fackel entzündet wurde. Man hat von dort einen tollen Blick über die Stadt“, ist Kammerlander schon voller Vorfreude.
 
Generell ist der 41-Jährige ein großer Fan der Sport Austria Finals, die nach drei Jahren in Graz nun nach Innsbruck/Tirol übersiedeln. „Wir begrüßen die gesamte Initiative und sind sehr gerne Teil der Sport Austria Finals. Es ist toll, dass sich fast der gesamte österreichische Sport trifft und seine Meisterschaften gemeinsam austrägt. Das Konzept ist richtungsweisend und auch ressourcenschonend, weil vieles zentral passiert – zum Beispiel die Medialisierung. Rollenrodeln kann als Nischensport einer Randsportart nur davon profitieren. Ich denke, das sehen alle Verbände so.“
 
„Entwicklungshilfe“ für Skibob
 
Der Österreichische Rodelverband ist aber nicht nur als dankbares Mitglied bei der insgesamt vierten Auflage der Sport Austria Finals dabei, sondern tritt in diesem Jahr auch als „Entwicklungshelfer“ auf. Denn Skibob wird bei seiner Premiere auf die Erfahrungen und Ressourcen der Rodel-Kolleg:innen zurückgreifen.
 
„Aktuell ist es so, dass sie unsere Strecke mitbenützen und auf unser Know-how zurückgreifen können. Skibob wagt ja am Bergisel den Pilotversuch, den Sport auch im Sommer zu betreiben. Ich kann mir gut vorstellen, dass da künftig Synergien entstehen können. Wir haben ja schon 20 Jahre Erfahrung im Rollenrodeln und aus einem reinen Wintersport eine Ganzjahressportart gemacht. Wenn künftig gemeinsame Rennen stattfinden, ist das nur zu begrüßen“, erklärt Kammerlander.
 
Duell der Zimmerkolleginnen
 
Wie sehr sich das Rollenrodeln auch unter den Athlet:innen etabliert hat, zeigt sich daran, dass wieder alle Top-Stars am Start sein werden. Bei den Herren beispielsweise Titelverteidiger Michael Scheikl, bei den Damen Routinier Tina Unterberger sowie Ausnahmetalent Riccarda Ruetz. Vor allem Ruetz kann es kaum erwarten, vor heimischem Publikum zu rodeln. „Daheim zu fahren bedeutet, dass ein Haufen Leute kommen werden, um mich anzufeuern. Das pusht nochmal mehr!“, so die 20-jährige Tirolerin, die sich vergangenes Jahr in Graz ihren ersten Staatsmeistertitel sicherte.
 
Auch 2024 läuft wieder alles auf ein Duell mit ihrer Zimmerkollegin Tina Unterberger hinaus – das Generationenduell geht im Sommer nahtlos weiter. „Gewinnen will man immer! Ich habe zur Tina nach Saisonende schon gesagt, dass wir uns im Sommer bei den Sport Austria Finals wieder sehen. Wir sind beide topmotiviert und werden bis zum Bewerb fleißig trainieren. Dann sehen wir, wer die Schnellere ist“, grinst die Junioren-Weltmeisterin.
 
So oder so nimmt Ruetz das Rollenrodeln mittlerweile sehr ernst, weil es eine gute Vorbereitung für den Winter ist. „Es ist zwar im Prinzip eine andere Sportart, aber ich kann von der Technik schon einiges mitnehmen. Das ist auch der Grund, warum wir viel im Sommer darauf trainieren, um im Winter richtig fit zu sein.“