POSITIVE SAISONBILANZ TROTZ BLAUER FLECKEN BEIM FINALE

Österreichs Kunstbahn-Asse blicken trotz eines durchwachsenen Weltcupfinales auf eine bärenstarke Saison zurück.

Auch die zweite Halbzeit des Weltcupfinales im Sanki Sliding Center von Krasnaja Poljana, wo kommende Saison die WM-Medaillen vergeben werden, endete mit einer Machtdemonstration der Gastgeber. Die russischen Rodler gewannen auf ihrer Heim-Bahn sechs der insgesamt sieben Rennentscheidungen. 

ÖRV-Hoffnungen mit Stürzen

Europameister Semen Pavlichenko sicherte sich den Sieg bei den Herren und schlüpfte vor dem abschließenden Sprint-Bewerb ins Gelbe Trikot des Weltcupführenden. Landsmann Roman Repilov landete auf Rang zwei, der Italiener Dominik Fischnaller belegte Platz drei. Jonas Müller und Wolfgang Kindl zeigten mit den Rängen sechs und sieben ansprechende Leistungen, NicoGleirscher qualifizierte sich mit Rang 15 ebenfalls für den abschließenden Sprint-Bewerb. Ganz und gar nicht nach Wunsch verlief das Disziplinenrennen für Reinhard Egger und DavidGleirscher, die bei ihrer Attacke auf das Gelbe Trikot zu Sturz kamen und damit bei der Sprint-Entscheidung zum Zuschauen verurteilt waren.

Steu/Koller fixieren Rang zwei im Gesamtweltcup

Im Sprint, der mit einem fliegenden Start in lediglich einem Durchgang entschieden wird und den Top-15 der Einzeldisziplinen vorbehalten ist, nahmen die russischen Festspiele mit drei Siegen ihren Lauf. Für Thomas Steu und Lorenz Koller endete das Saisonfinale erfreulich, die Österreicher hielten ihre direkte Konkurrenz Tobias Wendl und Tobias Arlt (GER) auf Distanz und sicherten sich mit Platz fünf im Sprint den zweiten Rang im Gesamtweltcup. Der Sieg ging wie im gestrigen Disziplinenrennen an die Russen Alexandr Denisev/Vladislav Antonov, Toni Eggert und Sascha Benecken (GER) hatten ihren neuerlichen Erfolg im Gesamtweltcup bereits am Samstag fixiert. Im Einsitzer der Herren holte Semen Pavlichenko seinen zweiten Sieg am heutigen Tag, damit entschied der Russe auch den Gesamtweltcup für sich. Wolfgang Kindl beendete den Lauf als bester Österreicher auf Rang sieben, Jonas Müller wurde elfter. Im Gesamtweltcup landeten mit Reinhard Egger (6.), Wolfgang Kindl (7.) und David Gleirscher drei Österreicher in den Top-8, Sprint-Weltmeister Jonas Müller beendet die Weltcupsaison auf Rang elf. Bei den Damen war Viktoria Demchenko über die verkürzte Distanz eine Klasse für sich, Madeleine Egle beendete den Sprint und Gesamtweltcup als beste Österreicherin auf Rang 13.

In der abschließenden Team-Staffel setzte sich Russland vor Deutschland und Letland durch, für Madeleine Egle, Jonas Müller und die Doppelsitzer Thomas Steu/Lorenz Koller endete der letzte Renneinsatz der Saison auf Rang fünf.

Stimmen:

Rene Friedl (ÖRV-Cheftrainer und Sportdirektor):

„Wir haben hinten raus nicht das abrufen können, was wir uns vorgenommen haben und gesehen, dass wir auf dieser Bahn hinsichtlich Weltmeisterschaft noch einiges an Arbeit investieren müssen. Auch wenn wir uns an diesem Wochenende ein paar blaue Flecken geholt haben, blicken wir auf eine richtig gute Saison zurück. Das Herrenteam hat heuer zehn Podestplätze und vier Siege im Weltcup eingefahren, hinzu kommen eine Gold- und Silbermedaille bei der Weltmeisterschaft. Absolut positiv fällt auch das Fazit bei den Doppelsitzern aus, Thomas und Lorenz haben ihre Saison mit drei WM-Medaillen gekrönt und sich für ihre Konstanz mit dem zweiten Rang im Gesamtweltcup belohnt. Bei den Damen bilanzieren wir mit gemischten Gefühlen. Unsere jungen Rodlerinnen haben ihr Potential immer wieder unterstrichen, hier fehlt noch die Erfahrung um konstant vorne mitmischen zu können, Birgit Platzer blieb leider unter ihren Möglichkeiten. Unterm Strich haben wir unseren Weg erfolgreich fortgesetzt, sobald das Material aus Russland zurück ist, testen wir noch ein paar Tage am Königssee, anschließend bekommen die Athleten drei Wochen frei. Anfang April startet dann das Sommertraining.“

Thomas Steu:

„Wir hatten an diesem Wochenende Probleme mit der Linie aber in Sachen Gesamtweltcup das Maximum herausgeholt. Mit Tobias Wendl und Tobias Arlt die Olympiasieger auf Distanz zu halten ist keine Selbstverständlichkeit, unterm Strich war es eine gewaltige Saison.“

Reinhard Egger:

„Mir war klar, dass im Gesamtweltcup speziell den Russen nur mit der vollen Attacke beizukommen ist. Leider habe ich ein wenig überpowert und mich mit dem Sturz selber aus dem Rennen genommen. Der Ärger ist entsprechend groß, trotzdem fällt meine Saisonbilanz mit dem Vize-Weltmeistertitel und vier Weltcup-Podestplätzen, darunter der Sieg am Königssee, absolut positiv aus.“