Da waren da und dort im Lager der Italiener lange Gesichter zu sehen! In Laas wurde das vierte Saison-Rennen auf einer ihrer Bahnen gefahren – und zum drittenmal war ein Österreicher vorne. Der Steirer Michael Scheikl feierte am Sonntag seinen zweiten Saisonsieg, dahinter klassierten sich sein Teamkollege Thomas Kammerlander und der Südtiroler Patrick Pigneter ex aequo auf Platz zwei.
„Es tut richtig gut, dass ich mich wieder in die Weltcupspitze zurückgekämpft habe. Hier in Laas habe ich das ganze Wochenende solide Läufe gezeigt. Und im zweiten Wertungsdurchgang ist mir dann alles aufgegangen. Gerade in den letzten entscheidenden Passagen habe ich eine richtig gute Linie gefunden“, war Scheikl happy.
Aktuell auf Rang drei liegende geht’s für ihn am kommenden Wochenende in Umhausen um einen Stockerlplatz im Gesamtweltcup. „Die dortige Grantau-Bahn ist für mich nicht einfach. Von den Ergebnissen her ist es dort in der Vergangenheit schon in beide Richtungen gegangen. Ich freu’ mich jetzt aber einfach aufs Rennen“, sagt der Steirer. Sein Landsmann Christian Schopf landete gestern auf Rang acht.
„Jetzt steigt die Party in Umhausen“
Im Training lief so gar nichts zusammen! Also packte Thomas Kammerlander am Samstag kurzerhand seine Rodel und fuhr heim nach Umhausen. Dort wurde extra trainiert und intensiv an den Schienen getüftelt. Abends zurück in Laas hatte der Weltcup-Favorit dann gleich ein besseres Gefühl. Und wurde dann am Sonntag im ersten Lauf gleich bestätigt: Bestzeit auf der typischen Südtiroler Bahn im Vinschgau.
Im entscheidenden zweiten Lauf musste der Ötztaler dann zwar seinen steirischen Teamkollegen Michael Scheikl passieren lassen. Doch das vermieste ihm seine Stimmung nicht. „Das Ziel hier war, keine Punkte auf Patrick Pigneter zu verlieren. Da ich gemeinsam mit ihm hinter Michael auf Rang zwei liege, ist das gelungen. Jetzt steigt die Party am kommenden Wochenende in Umhausen.“
Da will Kammi seinen vierten Weltcup-Gesamtsieg in Serie einfahren. Und kann dabei natürlich auch auf die Hilfe seines Heimpublikums zählen.
Bei den Italienern waren gestern hingegen durchaus lange Gesichter zu sehen. Denn vier Rennen auf Südtiroler Boden haben die Österreicher in dieser Saison gleich drei gewonnen!
Rodelfloh ließ Musken spielen
Evelin Lanthaler sicherte sich mit ihrem Erfolg in Laas am Sonntag bereits vorzeitig den Gesamtweltcupsieg in der laufenden Saison der Naturbahnrodler. Um Rang zwei wird’s am kommenden Wochenende in Umhausen aber extrem spannend. Tina Unterberger, in Laas Zweite hinter Lanthaler, liegt nämlich nur noch fünf Zähler hinter Greta Pinggera, die sich auf ihrer Heimbahn mit Rang drei begnügen musste.
„Das war mehr als ich erwarten durfte. An Laas hatte ich ja auch nicht gerade die besten Erinnerung, hatte ich mir dort doch schon einmal die Nase gebrochen, nachdem ich ungewollt die Bande geküsst hatte. Die Bahn wurde inzwischen zwar umgebaut, aber die elendslange Gerade wird immer bleiben. Hier Zweite zu werden, ist ein richtiger Hit“, freute sich der Rodelfloh.
Michelle Diepold klassierte sich auf Platz fünf und war damit durchaus zufrieden: „Wir sind schon lange nicht mehr in Laas gefahren. Und ich tu mich immer etwas schwer, mich auf eine Bahn, auf der ich lange nicht mehr gerodelt bin, einzustellen. So gesehen waren meine Läufe hier durchaus in Ordnung.“
Naturbahnrodeln Weltcup Laas:
Herren: 1. Scheikl (Ö) 2:06.45, 2. Kammerlander (Ö) & Pigneter (Ita) +0,25, 4, Gruber (Ita) +0,37, 5. Bukin (Rus) +1,20, … 8. Schopf (Ö) +2,02, … 11. Markt (Ö) +4,12.
Gesamtstand: 1. Kammerlander (Ö) 500 Punkte, 2. Pigneter (Ita) 480, 3. Scheikl (Ö) 470, 4. Gruber (Ita) 450.
Damen: 1. Lanthaler (Ita) 2:07.68, 2. Unterberger (Ö) +1,19, 3. Pinggera (Ita) +1,33, 4. Lavrenteva (Rus) +2,58, 5. Diepold (Ö) +3,10, … 8. Ruetz (Ö) +6,40.
Gesamtstand: 1. Lanthaler (Ita) 585 (damit Weltcupsiegerin), 2. Pinggera (Ita) 470, 3. Unterberger (Ö) 465, 4. Diepold (Ö) 360, 5. Lavrenteva (Rus) 335.