Bei der am Freitag beginnenden Rodel-Weltmeisterschaft in Winterberg (GER) stehen inklusive der Sprint-Bewerbe sieben Medaillenentscheidungen auf dem Programm. Darüber hinaus werden die U-23-Weltmeister im „Race-in-Race“-Modus gekürt. Bestärkt durch den Heimvorteil gelten Deutschlands Rodler in sämtlichen Entscheidungen als klare Favoriten, Österreichs Asse haben speziell bei den Herren gute Chancen auf Edelmetall.
Titelverteidiger Wolfgang Kindl, Olympiasieger David Gleirscher und Königssee-Sieger Reinhard Egger – sie alle können um die Medaillen im Sprint und Disziplinenrennen mitfahren, dazu der aufstrebende Vorarlberger Jonas Müller der mit seinen 21 Jahren als heißer Kandidat für die U-23-WM-Wertung gilt. Die Ausgangsposition klingt vielversprechend, doch gerade im Einsitzer ist die Dichte so groß wie schon lange nicht mehr. Neben Felix Loch und dem Gesamtweltcupführende Johannes Ludwig (beide Deutschland) stellt auch Russland mit Roman Repilov, Semen Pavlichenko und Stephan Fedorov ein bärenstarkes Team, hinzu kommen die Südtiroler Cousins Dominik und Kevin Fischnaller, letzterer gewann im Vorjahr in Winterberg den Weltcup.
Im Doppelsitzer stellt der Gastgeber mit den Titelverteidigern und zehnfachen Saisonsiegern Toni Eggert/Sascha Benecken, den Olympiasiegern Tobias Wendl/Tobias Arlt und den Lokalmatadoren Robin Geueke/David Gamm gleich drei heiße Medaillenkandidaten. Thomas Steu und LorenzKoller haben das Potential in die Rolle der Party-Crasher zu schlüpfen, die Olympia-Vierten von 2018 standen im Verlauf dieses Weltcup-Winters bereits fünf Mal auf dem Podest. Bei den Damen setzt der ÖRV angeführt von die routinierte Birgit Platzer mit Madeleine Egle (20) und den beiden 18-jährige Juniorinnen Hannah Prock und Lisa Schulte auf ein sehr junges Team. Platzer, in der laufenden Saison noch hinter den Erwartungen, kehrt mit positiven Erinnerungen ins Hochsauerland zurück, die Oberösterreicherin erzielte vor zwei Jahren in Winterberg mit den Rängen zwei (Sprint) und vier ihre bisher besten Weltcupergebnisse. Für Schulte ist es das WM-Debüt.
Eingeläutet werden die 48. FIL-Weltmeisterschaften mit den Sprint-Bewerben am Freitag, am Samstag folgen die Disziplinenrennen im Doppelsitzer und Einsitzer der Damen. Abgerundet werden die Titelkämpfe mit den Medaillenläufen der Herren und einer Team-Staffel am Sonntag.
Stimmen:
Rene Friedl:
„Die bisherige Weltcupsaison ist für uns mit sechs Siegen und insgesamt 17 Podestplätzen super gelaufen, entsprechend motiviert blicken wir den Titelkämpfen entgegen. Das Training verläuft bis jetzt nach Wunsch, wir haben noch ein paar Dinge zu tun, aber die generelle Richtung passt. Die Bahn verlangt sehr viel Erfahrung und Feingefühl, man muss hier absolut sauber rodeln. Die deutschen Schlitten sind speziell in Winterberg nur schwer zu schlagen, aber wir haben durchaus unsere Möglichkeiten. Ich rechne mit sehr knappen Entscheidungen und hoffe natürlich, dass wir was mitnehmen können. Zwei Medaillen sind das Ziel, sollten es mehr werden, umso besser.“
Wolfgang Kindl:
„Mit der Disqualifikation in Lake Placid, dem Wetter-Pech in Königssee und der falschen Materialabstimmung in Sigulda habe ich zuletzt einiges wegstecken müssen, jetzt soll es wieder in die andere Richtung gehen. Ich starte auf alle Fälle optimistisch in die Weltmeisterschaft, mein Speed ist nach wie vor sehr gut und meine Erfahrung sollte mir auch in die Karten spielen. Die Bahn ist mit Igls zu vergleichen und damit schon eine, die mir liegt. Die Aufgabe und Herausforderung wird sein das Set-up und Material ans Limit zu bekommen, umso wichtiger sind die noch ausstehenden Trainingsfahrten. “
David Gleirscher:
„Winterberg zählt nicht unbedingt zu meinen Lieblingsbahnen, du bekommst wenig Feedback, spürst kaum Druck in den Kurven. Auf der anderen Seite ist mir im Vorjahr mit Rang vier ein sauberes Rennen gelungen und die aktuelle Form passt auch. Mit Ausnahme von Königssee, war ich heuer immer in den Top-10, davon zweimal auf dem Podest. Wenn ich meine Sachen beisammen habe, kann ich ganz vorne mitmischen, ich fühle mich gut und freue mich schon sehr auf die Rennen.“
Lisa Schulte:
„Ich bin stolz hier dabei zu sein und freue mich extrem auf meine WM-Premiere. Die Stimmung in der Mannschaft ist großartig, ich bin super aufgenommen worden, werde von allen unterstützt und kann die Sache unbekümmert angehen. Ich möchte möglichst viel von dieser WM mitnehmen und vor allem saubere Läufe abliefern. Wenn das gelingt wäre ich super zufrieden.“
Thomas Steu:
„Wenn wir ohne Medaille heimkehren, wäre ich sicherlich enttäuscht, aber es wird verdammt schwer. Die Deutschen sind hier sowieso eine Macht, aber auch die Russen, Letten, Italiener und Kanadier sind zu beachten. In den bisherigen Trainingsläufen hat uns noch die Konstanz gefehlt, speziell die Kurve 11 ist für uns eine Herausforderung. Wir müssen uns noch mehr Stabilität erarbeiten, wenn das gelingt, ist sicher was möglich.“
Zeitplan:
25. Jänner | |
13.40 Uhr | Sprint/Doppelsitzer |
14.35 Uhr | Sprint/Damen |
15.30 Uhr | Sprint/Herren |
26. Jänner | |
11.10 Uhr | Doppelsitzer/1. Lauf |
12. 40 Uhr | Doppelsitzer/2. Lauf |
14.20 Uhr | Damen/1. Lauf |
16.10 Uhr | Damen/2. Lauf |
27. Jänner | |
11.05 Uhr | Herren/1.Lauf |
13.15 Uhr | Herren/2.Lauf |
15.50 Uhr | Team-Staffel |