ÖRV-ASSE TROTZEN FRAU HOLLE MIT ZWEI PODESTPLÄTZEN

Der Wintereinbruch hat auch das Berchtesgadener Land fest im Griff. Der erste Renntag auf dem Eiskanal am Königssee, wo an diesem Wochenende der Weltcup der Kunstbahn-Rodler seine Fortsetzung findet, wurde von starkem Schneefall begleitet. Die Jury reagierte mit Kehrpausen, deren Intervall unterschiedlich ausfiel. Bei den Doppelsitzern wurde die Bahn zunächst nach jedem fünften, im Verlauf des zweiten Durchgangs nach jedem dritten Schlitten gesäubert. In der anschließenden Damen-Konkurrenz wurde der Dreier-Rhythmus beibehalten.

Vom Wetter völlig unbeeindruckt zeigten sich Thomas Steu und Lorenz Koller. Die ÖRV-Doppelsitzer, die in beiden Läufen unmittelbar vor der Kehrpause in die Bahn mussten und klar benachteiligt waren, erwischten starke Läufe und verhinderten mit Rang drei einen deutschen Dreifach-Erfolg. Den Sieg sicherten sich Toni Eggert und Sascha Benecken, hinter den amtierenden Weltmeistern landeten Tobias Wendl und Tobias Arlt auf Rang zwei. Für die ÖRV-Doppelsitzer, die morgen im Rahmen der Team-Staffel ihren nächsten Einsatz haben, war es der fünfte Podestplatz im Verlauf des Weltcup-Winters.

Während bei den Doppelsitzern die Favoriten trotz der widrigen Begleitumstände die Nase vorne hatten, gab es bei den Damen durchaus einige Überraschungen. Das gilt weniger für den Sieg der Deutschen Julia Taubitz, die sich damit über ihren zweiten Saisonerfolg freuen darf, sondern vielmehr für die Sensationsläufe der ÖRV-Juniorin Hannah Prock, die erstmals im Weltcup auf das Podest rodelte. Madeleine Egle gelang mit Rang sechs ebenfalls ein tolles Ausrufezeichen, Lisa Schulte, wie Prock 18 Jahre jung, rodelte bei ihrem Weltcup-Debüt sensationell auf Rang sieben. 

Am Sonntag folgt die Entscheidung der Herren, abgeschlossen wird das Rennwochenende am Fuße des Watzmanns mit einem Team-Staffel Bewerb.

Stimmen:

Thomas Steu:

„Auf einer deutschen Bahn auf das Podest zu fahren ist riesig, zumal es heute sehr schwierig war. Es läuft weiterhin super, wir fühlen uns extrem wohl, die Zusammenarbeit mit Peter und Georg (Anm.: Penz/Fischler) klappt perfekt und es scheint, als hätten wir im Sommer gut gearbeitet. Wobei man schon sagen muss, dass die beiden Deutschen in einer eigenen Liga rodeln. “

Lorenz Koller:

„Wir haben es von den Verhältnissen her nicht gut erwischt, sind jeweils vor den Kehrpausen in der Bahn gewesen und haben beide Male die richtige Antwort gefunden. Unser Material hat wieder hervorragend funktioniert, Tobias Schiegl hat den Schlitten perfekt eingestellt. Das Paket hat super gepasst, die teaminterne Unterstützung ist gewaltig, herzlichen Dank an alle Beteiligten.“

Hannah Prock:

„Es war ein definitiv verrücktes Rennen, im ersten Lauf wurde vor meiner Fahrt gekehrt, ich habe die Gunst der Stunde nützen können und mir mit Zwischenrang fünf eine sehr gute Ausgangsposition verschafft. Im Finale habe ich mir dann vorgenommen locker zu bleiben und dem Wetter keine Bedeutung zu schenken, das ist mir gelungen, ich bin überglücklich. Morgen bei der Staffel mitfahren zu können ist eine tolle Sache, ich freue mich riesig darauf und hoffe, dass ich an meine Leistungen anschließen kann.“

Ergebnisse/Königssee

Viessmann-Weltcup: 

 Doppelsitzer

Damen