ÖRV-ASSE SPRINTEN ZU ZWEI WM-MEDAILLEN

Die Weltmeisterschaft in Winterberg beginnt mit einer faustdicken Überraschung: Dafür verantwortlich, der Vorarlberger Jonas Müller, der sich im Sprint der Einsitzer-Herren zum Weltmeister kürt und damit seinen Teamkollegen Wolfgang Kindl ablöst. Für den 21-jährigen Bludenzer ist es der erste Stockerplatz seiner Karriere. Auf Platz 2 landet Dauerbrenner Felix Loch (GER), der Russe Semen Pavlichenko holt Bronze. Reinhard Egger kommt als zweibester Österreicher auf Rang 6, Wolfgang Kindl wird 8, David Gleirscher muss sich nach einem Drift in der Zielkurve mit Platz 14 begnügen.

Für den ersten rot-weiß-roten Medaillenjubel des Tages sorgen die Doppelsitzer Thomas Steu (24) und Lorenz Koller (24). Das ÖRV-Duo muss sich im Sprint-Finale der Top-15 lediglich den deutschen Top-Schlitten beugen und feiert mit WM-Bronze den größten Erfolg ihrer Karriere. Auf die zweitplatzierten Deutschen Tobias Wendl und Tobias Arlt fehlen den Österreichern minimale fünf Tausendstelsekunden. Gold geht mit Toni Eggert und Sascha Benecken ebenfalls an die Gastgeber.

Bei den Damen fährt Deutschland angeführt von Natalie Geisenberger einen Dreifach-Erfolg ein. Hannah Prock und Madeleine Egle kommen nicht ganz an ihre starken Leistungen aus der Qualifikation heran und belegen die Ränge 14 und 15. WM-Debütantin Lisa Schulte war mit Rang 17 knapp an der Qualifikation gescheitert, auch die Oberösterreicherin Birgit Platzer hatte mit Platz 19 den Finaleinzug verpasst.

Die Weltmeisterschaft wird am Samstag mit den Disziplinenrennen der Damen und Doppelsitzer fortgesetzt, am Sonntag folgt die Entscheidung im Herren-Einsitzer sowie eine Team-Staffel. 

Stimmen:

Jonas Müller:

„Ich bin noch nie zuvor am Podest gestanden, das mir das ausgerechnet bei der Weltmeisterschaft, gelingt und es dann auch noch zum Sieg reicht, ist natürlich der Wahnsinn. Ich habe hier eine andere Schiene aufgezogen und die Woche über sehr gut trainiert. Nach der zweitschnellsten Zeit in der Qualifikation war ich schon ein klein wenig nervös. Noch einmal so einen guten Lauf runterzuziehen ist speziell hier in Winterberg extrem schwer. Im Kreisel waren kleine Unsicherheiten drinnen, aber es hat gereicht. Nach dem Verletzungspech in den letzten beiden Jahren bin ich natürlich umso glücklicher und natürlich ist dieser Erfolg auch das Ergebnis des großen internen Konkurrenzkampfs. Du musst in jedem Training und in jedem Wettkampf voll ans Limit gehen, das macht sich definitiv bezahlt.“

Thomas Steu:

„Das Eis war eine Spur weicher, wir hatten etwas zu viel Kante und während der Fahrt schon gemerkt, dass uns ein wenig der Speed fehlt. Fahrerisch war es aber eindeutig der beste Lauf in dieser Woche. Wir haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Der dritte Platz ist ein super Ergebnis.“

Lorenz Koller:

„Wir waren punkto Einstellung vielleicht eine Spur zu sicher unterwegs. Wenn man sich die knappen Abstände anschaut, tut das schon ein bisschen weh, aber das ist natürlich Raunzen auf hohem Niveau. Wir haben die erhoffte Medaille eingefahren, können und werden morgen sicherlich mehr Risiko gehen und voll attackieren.“

Wolfgang Kindl:

„Wir haben die Woche über sehr viel am Material gearbeitet, aber ich bin nie so wirklich reingekommen. Auch heute habe ich alles probiert, der Lauf war solide, für ganz vorne war es aber einfach zu wenig. Das muss man so hinnehmen. Aber wenn die einen auslassen, sind die anderen da, wichtig ist, dass der Titel in Österreich bleibt, Gratulation an Jonas!“

Ergebnisse/Winterberg

Sprint-Weltmeisterschaft: 

Herren

Doppelsitzer

Damen