Nächster Halt Sigulda

Österreichs Olympia-Rodler nehmen Kurs auf Sigulda, Wolfgang Kindl darf Ende des Monats auf ein Comeback hoffen.

Nach den Einfahrtagen im norwegischen Lillehammer haben die heimischen Kunstbahn-Asse vergangene Woche in Innsbruck das Kraft- und Flacheistraining in den Fokus gerückt, jetzt geht es wieder zurück in den Eiskanal.
 
Die ÖRV-Asse reisen heute nach Sigulda, wo sieben Rodeltage geplant sind. Im lettischen Eiskanal, der zu den technisch anspruchsvollsten seiner Art zählt, stehen intensive Materialtests und die Arbeit an der Rodeltechnik im Vordergrund. Am 23. Oktober folgt der Wechsel auf deutsche Bahnen, wo erst in Altenberg und Winterberg, dann in Oberhof trainiert wird. Der Abschluss der Bahnvorbereitung wird in Innsbruck-Igls vorgenommen. Spielt da wie dort das Wetter mit, kommen die Schützlinge von ÖRV-Cheftrainer Christian Eigentler bis zum Saisonstart Anfang Dezember in Lillehammer auf insgesamt 30 Bahntrainingstage.
 
Für Wolfgang Kindl werden die Trainingsumfänge im Eiskanal heuer deutlich geringer ausfallen, der Welt- und Europameister kann aber zumindest wieder konkretere Comeback-Pläne schmieden. Der 36-jährige Tiroler, der seit Mitte September über stark angeschwollene Lymphknoten, sowie Hals- und Bewegungsschmerzen geklagt hat und bei dem in Folge Pfeiffer`sches Drüsenfieber diagnostiziert wurde, hat wieder mit einem wohl dosierten, leichten Aufbauprogramm begonnen. Verläuft der Prozess nach Plan, könnte Kindl Ende Oktober auf den Schlitten zurückkehren.
 
Stimmen:
Christian Eigentler (ÖRV-Cheftrainer):
„Lillehammer ist ein Eiskanal, wo man gut ins Rodeln reinkommen kann, Sigulda hat einen völlig anderen Rhythmus und eine andere Bahn-Charakteristik, das ist rodlerisch schon eine andere Kragenweite. Wir hoffen hier auf erste aussagekräftige Testergebnisse hinsichtlich der Schlitten, haben einiges vor. Thomas Steu bleibt diesmal zu Hause und durchläuft sein Kraft- und Fitnessprogramm, ein Einsitzer-Training in Sigulda macht für ihn keinen Sinn.“
 
Wolfgang Kindl:
„Die Leberwerte sind noch immer etwas erhöht, aber die Schwellung der Milz und Leber ist deutlich zurückgegangen. Damit habe ich die Freigabe für ein leichtes Training bekommen, es ist nicht mehr als eine Bewegungstherapie, aber immerhin ein Anfang. Ich habe in den letzten Wochen vier Kilogramm an Gewicht und entsprechend viel Muskelmasse verloren, es wird dauern, bis ich wieder zu alter Stärke finde. Klar will ich so bald wie möglich zurück sein, alleine schon wegen Thomas, aber ich werde nichts überstürzen. Ende Oktober könnte sich ausgehen, aber ich muss eindeutig fit genug sein, um dem Ganzen gewachsen zu sein.“