Erstmals seit vielen Jahren startet der Weltcup der Rennrodler auf Naturbahnen nicht in Kühtai (dort wird eine Permanentrodelbahn errichtet, die künftig auch für Rennen tauglich ist), sondern in der Steiermark. Auf der Winterleiten trifft sich die Weltelite von Freitag bis Sonntag zum ersten Kräftemessen der Saison.
Für die Herren gehen Thomas Kammerlander, Florian Glatzl, Fabian Achenrainer und Florian Markt aus Tirol sowie die Steirer Michael Scheikl, Bernd Neurauter und Christian Schopf an den Start, bei den Damen Tina Unterberger aus Oberösterreich, Michelle Diepold aus der Steiermark sowie Riccarda Ruetz und Vanessa Markt aus Tirol. Das junge Quartett im Doppelsitzerbewerb bilden Fabian und Simon Achenrainer (Tirol) sowie Maximilian und Matthias Pichler (Steiermark).
Nationaltrainer Gerald Kammerlander: „Wir sind bei den Damen und Herren quantitativ und qualitativ ausgezeichnet besetzt. Bei den jungen Doppelsitzern ist es zunächst eine gewisse Lernphase. Aber sie haben großes Potenzial.“
Als einer der Top-Favoriten startet einmal mehr Thomas Kammerlander in den Weltcup-Winter. Während des gesamten Jahres hat der Ötztaler beinhart trainiert, um neuerlich Spitzenleistungen abrufen zu können. Zuletzt plagten ihn allerdings zwickende Muskeln im Rücken: „Ich wurde inzwischen vom Arzt und vom Physiotherapeuten behandelt. Inzwischen ist es deutlich besser geworden. Ich bin deshalb guter Dinge, dass ich bis zu den entscheidenden Läufen am Sonntag schmerzfrei bin.“
Für Florian Glatz birgt der Rennwinter einige Unbekannte. „Ich absolviere aktuell ein berufsbegleitendes Studium in Wien. Deshalb in ich zuletzt nicht so intensiv zum Trainieren gekommen, wie es eigentlich üblich ist. Die durchgeführten Leistungstests waren aber okay, und ich hab’ auch während des Sommers richtig Gas gegeben. Jetzt muss ich schauen, wie es dann im Weltcup auf der Bahn läuft“, sagt Glatzl.
Michael Scheikl befindet sich bereits im Angriffsmodus, möchte auf seiner Hausstrecke aufzeigen. „Meine Vorbereitung im Sommer verlief sehr gut. In dieser Saison möchte ich wieder einen Schritt nach vorne machen und an der Spitze mitfahren. Ziel ist es vor allem, konstanter am Podest zu stehen. Während der gesamten Saison wartet da natürlich ein hartes Stück Arbeit auf mich“, sagt der Routinier.
Neurauter wiederum will den Abstand zur Spitze verringern und in seinen Leistungen konstanter und schneller werden: „Meine Rodel wurde komplett neu aufgebaut, jetzt müssen wir noch am Feinschliff arbeiten. In der Vorbereitung bin ich diesmal sehr viel am Rad gesessen. Beim ersten Eistraining habe ich mich schon sehr wohl gefühlt.“
Schopf war im Sommer auf der Rollenrodel unterwegs, wurde unter anderem hinter Scheikl Vize-Weltmeister. Wie Neurauter hat auch er am Material getüftelt. „Mein großes Ziel wäre es, in den Bereich der Top fünf vorzustoßen. Zunächst einmal geht’s im starken österreichischen Team aber darum, sich überhaupt für die jeweiligen Weltcuprennen zu qualifizieren. Schon das ist eine große sportliche Herausforderung“, sagt der Steirer.
Schnelle Damen-Abteilung
„Rodelfloh“ Tina Unterberger will bei der beinharten Konkurrenz der Italienerinnen rund um Weltcupgesamtsiegern Evelyn Lanthaler und der Russin Ekaterina Lavrentjeva so richtig lästig werden.
„Ich möchte da schon den einen oder anderen Nadelstich setzen. Für mich als langjährige Weltcupfahrerin geht’s aber auch darum, die jungen Wilden auf Distanz zu halten. Die werden auch immer stärker“, sagte die erfahrene Pilotin.
Diepold war mit der vergangenen Saison nicht sonderlich zufrieden: „Da ist es nicht so gelaufen, wie ich mir das vorgestellt habe. Die Vorbereitung auf diesen Winter verlief gut, beim ersten Eistraining habe ich gemerkt, dass auch das Gefühl für die Rodel schon wieder da ist. Ich möchte wieder um Podestplätze kämpfen.
Nebst dem Training wurde während der vergangenen Monate auch wieder intensiv am Material gefeilt, wobei sich die Naturbahnfraktion diesbezüglich in regem Austausch mit den Kollegen von der Kunstbahn befinden.
Naturbahnrodel-Weltcup Winterleiten, Programm:
Freitag, 20. Dezember:
9 Uhr: 1. Trainingslauf Herren und Damen
11 Uhr: 2. Trainingslauf Herren und Damen
13 Uhr: 1. Trainingslauf Doppel
13.45 Uhr: 2. Trainingslauf Doppel
Samstag, 21. Dezember:
10 Uhr: 1. Wertungslauf Damen
11 Uhr: 1. Wertungslauf Doppel
11.30 Uhr: 2. Wertungslauf Damen
12.15 Uhr: 2. Wertungslauf Doppel
Sonntag, 22. Dezember:
9.30 Uhr: 1. Wertungslauf Herren
11.15 Uhr: 2. Wertungslauf Herren
13 Uhr: Teambewerb