„Die Vier da vorne fahren derzeit in ihrer eigenen Welt“, meinte Christian Schopf, der beim Naturbahnrodel-Weltcup im rumänischen Vatra Dornei starker sechster geworden war. Gemeint waren seine beiden Teamkollegen Michael Scheikl und Thomas Kammerlander sowie die Südtiroler Alex Gruber und Patrick Pigneter. Die liefern sich im laufenden Weltcup einen wahren Krimi, liegen innerhalb von zehn Punkten an der Spitze.
In Vatra Dornei triumphierte Gruber vor Pigneter, Scheikl und Kammerlander. Scheikl fehlte nur ein Zehntel auf den Sieg. „Im Prinzip kann ich schon zufrieden sein und nehme den Stockerlplatz gerne mit. Jetzt ist es im Weltcup brutal spannend. Wobei für mich die schwersten Aufgaben mit den Bahnen am kommenden Wochenende in Deutschnofen und zum Weltcupfinale in Umhausen erst noch kommen“, sagte Scheikl.
Kammerlander landete erstmals seit Ewigkeiten nicht auf dem Podest: „Schade, dass diese Serie gerissen ist. Aber irgendwann musste es mal passieren. Ich bin dieses Wochenende einfach von Anfang an nicht zurecht gekommen. Und ein Rückstand von fast sechs Zehntel auf den Sieger ist dann doch sehr deutlich. Im Hinblick auf den Gesamtweltcup ist nicht viel passiert, außer, dass es noch spannender geworden ist. Jetzt gilt es, am kommenden Wochenende auf der Italiener-Bahn in Deutschnofen Schadensbegrenzung zu betreiben. Danach kommen mit dem Rennen in Slowenien und in Umhausen dann zwei Strecken, die für mich maßgeschneidert sind.“
Damen vorne dabei
Ebenfalls wieder im Spitzenfeld landeten Österreichs Damen Tina Unterberger und Michelle Diepold. „Vier Zehntel vor Evelin Lanthaler nach dem ersten Durchgang – das war schon historisch“, freute sich Tina Unterberger am Sonntag diebisch über ihre Halbzeitführung im rumänischen Vatra Dornei. Am Ende musste sie sich zwar Greta Pinggera und eben Lanthaler noch geschlagen geben, mit Rang drei konnte sie aber gut leben.
„Natürlich wär‘ mir ein anderer Ausgang lieber gewesen. Aber mit einem Podestplatz muss man schon zufrieden sein. Leider war mein zweiter Lauf suboptimal, da hab’ ich einfach zu viele Fehler gemacht. Umso glücklicher war ich, dass sich noch ein Top-Drei-Platz ausgegangen ist“, sagte der Rodelfloh.
Und Michelle Diepold meinte: „Eigentlich bin ich mit dem vierten Rang hier schon zufrieden, zumal ich Ekaterina Lavrenteva wieder klar auf Distanz halten konnte. Fürs Podest war die Leistung im zweiten Lauf leider nicht gut genug. Da Evelin Lanthaler zur Halbzeit noch hinter mir lag, war klar, dass ich noch zulegen muss, um sie auf Distanz zu halten. Es ist aber okay, so wie es gelaufen ist.“
Naturbahnrodel-Weltcup, Vatra Dornei, Damen:
1. Pinggera (Ita) 1:44.52, 2. Lanthaler (Ita) +0,04, 3. Unterberger (Ö) +0,39, 4. Diepold (Ö) +1,01, 5. Lavrenteva (Rus) +1,74.
Gesamtstand nach vier Bewerben:
1. Lanthaler (Ita) 385, 2. Pinggera (Ita) 315, 3. Unterberger (Ö) 310, 4. Diepold (Ö) 250.
Naturbahnrodel-Weltcup, Vatra Dornei, Herren:
1. Gruber (Ita) 1:40.40, 2. Pigenter (Ita) +0,07, 3. Scheikl (Ö) +0,10, 4. Kammerlander (Ö) +0,59, 5. Clara (Ita) +1,49, 6. Schopf (Ö) +1,71, … 9. Achenrainer (Ö) +3,15.
Gesamtstand nach vier Bewerben:
1. Gruber (Ita) 320, 2. Kammerlander und Scheikl (Ö) 315, 4. Pigneter (Ita) 310.