Besser hätte das sportliche Drehbuch nicht geschrieben werden können! Ausgerechnet auf seiner Bahn auf der Winterleiten feierte der Steirer Michael Scheikl am Sonntag einen grandiosen Sieg im Naturbahnrodel-Weltcup. Mit zweimal Laufbestzeit ließ er Allzeitgröße Patrick Pigneter aus Südtirol und seinen Tiroler Landsmann und Weltcup-Titelverteidiger Thomas Kammerlander deutlich hinter sich.
„Das war heute richtig geil. Die Bahn war sehr unruhig und dementsprechend schwierig zu fahren. Ich glaube, das Geheimnis war, an den richtigen Stellen entsprechend zu dosieren. Aber das muss natürlich zunächst auch aufgehen“, sagte der Triumphator nach dem Rennen.
Nachdem sich Scheikl auch von Verletzungen geplagt über Jahre an die Weltspitze zurückgekämpft hat, gibt ihm der Sieg im Heimrennen jetzt wieder richtig Selbstvertrauen für die bevorstehenden Aufgaben in der noch jungen Saison: „Ein erster Platz ist ganz einfach auch eine Selbstbestätigung dafür, dass man zuletzt vieles richtig gemacht hat.“
Kammerlander zufrieden
„Ein Auftaktspezialist war ich ja noch nie. Dementsprechend kann ich mit dem dritten Platz wunderbar leben“, sagte der Ötztaler Thomas Kammerlander, nachdem er beim Weltcupstart auf der Winterleiten in der Steiermark aufs Podest gefahren war.
„Im ersten Lauf bin ich leider in die Wand gekracht. So ein Fehler kostet natürlich beträchtlich Zeit. Wobei ich generell an diesem Wochenende mit dem extrem trockenen Eis nie wirklich zurecht gekommen bin. Im zweiten Wertungsdurchgang ging’s dann besser, wobei: der Wau-Lauf war’s auch nicht! Aber immerhin konnte ich noch Alex Gruber abfangen“, war „Kammi“ zufrieden.
Stark auch der Auftritt des Navisers Florian Glatzl, der auf Rang fünf fuhr: „Damit hätte ich nie und nimmer gerechnet. Ich bin vor diesem Wochenende aufgrund meines Studiums in Wien nur viermal auf der Rodel gesessen. Und im Training ist es eigentlich auch nicht gelaufen. Umso glücklicher bin ich jetzt mit dieser Platzierung.“
Christian Schopf aus der Steiermark belegte in der Endabrechnung den ausgezeichneten siebten Rang.
Zum Abschluss des Weltcupwochenendes gewann Scheikl gemeinsam mit Tina Unterberger auch noch den Teambewerb. Die favorisierten Italiener sahen das Ziel nicht.
Naturbahnrodel-Weltcup, Obdach/Winterleiten:
Herren: 1. Scheikl (Ö) 2:25.58, 2. Pigneter (Ita) +0,89, 3. Kammerlander (Ö) +1,08, 4. Gruber (Ita) +1,57, 5. Glatzl (Ö) +2,51, 6. Egorov (Rus) +2,98, 7. Schopf (Ö) +3,46.
Teambewerb: 1. Österreich (Scheikl/Unterberger) 2:29.33, 2. Russland (Lavrenteva/Egorov) 2:33.57, 3. Deutschland (Bachmann/Schiller) 2:35.59.