Hausaufgaben sind erledigt

Kunstbahn-Asse fiebern Saisonstart entgegen

Nach der erfolgreichen Homologierung des überarbeiteten Igler Eiskanals und den drei letzten Trainingstagen im Rahmen der Saisonvorbereitungen übersiedeln die ÖRV-Asse am Freitag nach Lillehammer, wo am ersten Dezemberwochenende der Start in die Weltcupsaison 2024/2025 erfolgt.
 
Seit Anfang Oktober sind die Schützlinge von Cheftrainer Christian Eigentler zurück auf Eis, haben ihr Trainings- und Testprogramm auf sechs Bahnen abgespult – und das mit einer maximalen Intensität. Da im Unterschied zu den Vorjahren diesmal die Witterungsbedingungen und Bahnverhältnisse mitspielten, konnte jeder einzelne der in Summe 30 Rodeltage voll ausgenutzt werden.
 
Den allerletzten Schliff holten sich die ÖRV-Asse auf der Heimbahn, die sich aktuell in einer Umgestaltungsphase befindet. Da die kombinierte Bob-, Rodel- und Skeletonbahn, die für die Olympischen Winterspiele 1976 gebaut wurde, nicht mehr den internationalen Anforderungen entspricht, wird das untere Drittel völlig neu gestaltet, zudem entsteht ein neues Zielhaus. Die Homologierung des neuen Damen- und Doppelsitzer Starts, der nach oben verlegt wurde, konnte am Mittwoch positiv abgeschlossen werden. Damit steht dem Heimweltcup (7./8.12.) und einem verkürzten Winterbetrieb nichts mehr im Wege. Die Arbeiten werden Anfang Februar wieder aufgenommen und sollen im Oktober 2025 finalisiert werden.
 
Auftakt in Lillehammer
Ehe es zum Kräftemessen am Fuße des Patscherkofels kommt, steht der erste Vergleich in Lillehammer auf dem Programm, das nach 2020 wieder in den Weltcupkalender zurückkehrt. Vor vier Jahren wurden auf der Olympiabahn von 1994 neben Weltcuppunkten auch EM-Medaillen vergeben, wobei Österreich mit dem Sieg in der Team-Staffel die allererste EM-Goldmedaille im Mannschaftsbewerb bejubeln durfte. Erfolgreichster ÖRV-Akteur war damals Thomas Steu, der zunächst mit Lorenz Koller im Doppelsitzer zu Silber gerodelt war und in der Team-Staffel gemeinsam mit den Einsitzern Madeleine Egle und David Gleirscher für den rot-weiß-roten Premierensieg gesorgt hat. Egle war in der Einzelkonkurrenz als Fünfte beste Österreicherin, Olympiasieger Gleirscher musste sich bei den Herren mit dem undankbaren vierten Rang begnügen.
 
Das Material wird noch heute gepackt und auf die Reise geschickt, die Mannschaft folgt am Freitag. Mit Ausnahme von Hannah Prock, die aufgrund ihrer anhaltenden Schmerzen durch ein verschobenes Kreuzbein eine mehrwöchige Therapie durchläuft, startet das ÖRV-Team in Bestbesetzung in die Saison. Neben den Arrivierten sollen Dorothea Schwarz (19), Barbara Allmaier (20) und Noah Kallan (19) für frischen Wind sorgen und den internen Konkurrenzkampf beschleunigen.
 
Stimmen:
Lisa Schulte:
„Die Homologierung hat gut funktioniert, wir sind gleich im ersten Training vom neuen Damenstart weggefahren. Die Bahn ist für uns um einiges länger geworden, wir fahren jetzt 47 statt 39, 40 Sekunden, was mir persönlich schon entgegenkommt, da ich nicht unbedingt eine Startrakete bin. Durch die größere Geschwindigkeit entsteht mehr Druck in den Kurven, was ein generell besseres Gefühl zur Folge hat. Positiv ist außerdem, dass die erste Kurve vom alten Start wegfällt, die hat in der Vergangenheit oft für Probleme gesorgt.“
 
Thomas Steu:
„Wir sind bedingt durch die Krankheit von Wolfi (Anm.: Pfeiffersches Drüsenfieber) verspätet in die Vorbereitung gestartet, haben das Programm bewusst dosiert und trotzdem das umsetzen können, was wir uns vorgenommen haben. Gemeinsam mit Wolfi bin ich in Lillehammer noch nicht gerodelt, aber das sollte kein Problem sein. Ich persönlich fühle mich auf dieser Bahn sehr wohl, umso mehr Eis drinnen steht umso schwieriger ist sie zu fahren. Die ersten zwei Kurven nach dem Start und die Kurven 12, 13 sind aus meiner Sicht die Schlüsselstellen.“