Saisonanalyse, sportmedizinische Untersuchungen, Leistungs- und Windkanaltests, Schlittenbau, Athletik- und Starttrainings - nach zehn intensiven Wochen mit einer durchgehend hohen Belastung bekommen Österreichs Olympia-Rodler nun eine kurze Verschnaufpause. In 14 Tagen startet die zweite Phase der Saisonvorbereitung, die ebenso zehn Wochen andauern wird und in der das Spezifik- und Starttraining noch mehr Gewicht erfährt. Zudem gilt es die Umsetzungen beim Material voranzutreiben, neben neuen Kufen und Wannenformen, sowie aerodynamischen Anpassungen, wird auch an einem modifizierten Schienen-Set up für die Bahnen in Sigulda und Lake Placid getüftelt.
Mit Anfang Oktober erfolgt die Rückkehr auf Eis, getestet wird in Lillehammer, Sigulda und Altenberg, wo am letzten Jänner-Wochenende 2024 die WM-Medaillen vergeben werden.
Der Weltcup-Auftakt erfolgt am 8./9. Dezember 2023 in Lake Placid, der Heim-Weltcup in Innsbruck-Igls, wo im Race-in-Race-Modus auch die Europameisterschaft ausgetragen wird, geht am 13./14. Jänner 2024 über die Bühne.
Positive Nachrichten gibt es von Yannick Müller. Der Vorarlberger, der mit Armin Frauscher in der Vorsaison zwei WM-Bronzemedaillen im Doppelsitzer abräumte, kann endlich wieder schmerzfrei trainieren. Im März wurden dem Bludenzer Polizeisportler jene drei Platten und 26 Schrauben entfernt, die den Knochen, nach dem im Februar 2022 erlittenen offenen Unterarmbruch, stabilisiert haben. Müller, der nach der Therapie pünktlich in den Trainingsbetrieb einsteigen konnte, ist mittlerweile voll belastbar. Erfreulich, weil schneller als gedacht, entwickelt sich auch der Heilungsprozess bei Lisa Schulte. Verläuft die Therapie weiterhin so positiv, könnte die 22-jährige Tirolerin, die Mitte Mai an der rechten Schulter operiert wurde, bereits im August schrittweise ins Mannschaftstraining integriert werden.
Stimmen:
Christian Eigentler (ÖRV-Cheftrainer):
„Der Betrieb hat sich gut eingespielt, wir haben nach der Leistungsdiagnostik und Gruppeneinteilung rasch die Arbeit im athletischen Bereich aufgenommen und richtig viel investiert. Im technischen Part ist einiges weitergegangen, die ersten Eindrücke sind positiv. Nach der hohen Belastung haben sich jetzt alle eine Pause verdient, es ist wichtig auch einmal runter zu kommen und Ruhe reinzubringen. Wir werden in der zweiten Phase noch mehr an der Explosivität und Starttechnik feilen, streuen mit dem Trainingskurs in Faak einen weiteren Tapetenwechsel ein. Bis Ende September gilt es die Basis beim Gesamtpaket weiter zu festigen, dann erfolgt der Feinschliff im Eiskanal.“
Wolfgang Kindl:
„Ich habe das Startraining im Einzel und Doppelsitzer voll durchgezogen und die Doppelbelastung bisher problemlos weggesteckt. Die unterschiedlichen Trainingselemente sind eine willkommene Abwechslung, der Prozess verläuft bisher richtig gut. Bei der Materialentwicklung sind wir noch dran letzte Details zu klären, aber auch hier geht einiges weiter. Unterm Strich bin ich mit dem ersten Trainingsblock vollauf zufrieden. Ich werde jetzt ein paar Tage ein ruhigeres Programm einschieben, ganz runtergefahren wird das System aber auch im Urlaub nicht.“
Lisa Schulte:
„Die Reha läuft super, ich bin komplett schmerzfrei, komme schon in Liegestützposition und bin auf einem sehr guten Weg. Verläuft die Therapie weiterhin so gut, könnte ich in der zweiten Augustwoche beim Trainingskurs in Faak wieder zur Mannschaft stoßen. Ich werde sicher noch nicht alles mitmachen können, aber alleine die Tatsache mit dem Team wieder gemeinsam zu trainieren, motiviert mich extrem.“