Wer holt den Gesamtsieg im Rodel-Weltcup? Diese Frage wird in den kommenden 48 Stunden beantwortet. Schauplatz der Entscheidung ist die Olympiabahn von 2014, wo mit sieben Rennen ein dichtes Programm wartet.
Bei den Damen und im Doppelsitzer spricht alles für Deutschland. Olympiasiegerin Natalie Geisenberger und dem Duo Toni Eggert/Sascha Benecken ist die Krone praktisch nicht mehr zu nehmen. Gänzlich anders ist die Situation bei den Herren, wo gut ein halbes Dutzend Athleten für den Gesamtsieg in Frage kommt. Neben dem Disziplinenrennen wird auch ein Sprint-Bewerb ausgetragen, pro Sieg winken 100 Weltcuppunkte. Exakt diesen Vorsprung hat Spitzenreiter Johannes Ludwig (GER) auf den aktuell siebtplatzierten Italiener Dominik Fischnaller. Zwischen Ludwig und dem WM-Dritten von 2017 tummeln sich ausschließlich Hochkaräter: Europameister und Lokalmatador Semen Pavlichenko hat als Zweiter zehn Punkte Rückstand, Weltmeister Felix Loch (GER), der in Sotschi 2014 zu Olympiagold raste, folgt mit 15, Reinhard Egger mit 18 Punkten Rückstand. Neben dem amtierenden Vize-Weltmeister ist mit David Gleirscher ein weiterer Österreicher in Schlagdistanz zur Spitze, dem Stubaier, aktuell auf Platz sechs, fehlen 72 Zähler auf Ludwig. Eine volle Attacke ist auch von Wolfgang Kindl zu erwarten, der Doppel-Weltmeister von 2017 liegt im Gesamtweltcup auf Rang acht.
Neben den drei gesetzten ÖRV-Assen, haben sich im heutigen Nationencup auch Jonas Müller (4.) und Nico Gleirscher (7.) für die finale Punktejagd qualifiziert. Gleirscher fährt mit diesem Ergebnis auch dem Gesamtsieg im Nationencup ein, Armin Frauscher belegt Gesamtrang drei. Im Nationencup der Damen sichern sich Madeleine Egle und Lisa Schulte mit den Rängen 6 und 7 die Teilnahme am Weltcupfinale. Beide zelebrieren damit am Samstag ihr Weltcup-Debüt im Sliding Center Sanki von Krasnaja Poljana. Zuvor absolvieren die Doppelsitzer ihr Disziplinenrennen (siehe Programm/Zeitplan). Auf das ÖRV-Duo Thomas Steu und Lorenz Koller wartet das Duell mit den Olympiasiegern Wendl/Arlt (GER) um Platz zwei.
Stimmen:
Reinhard Egger:
„Natürlich ist der Gesamtweltcup Thema, die Abstände sind sehr knapp, ich werde voll angreifen und möchte die super Saison mit einem weiteren Erfolgserlebnis abschließen. Persönlich glaube ich, dass von Semen Pavlichenko und Roman Repliv die größte Gefahr ausgeht, es wird perfekte Fahrten brauchen, um die Russen biegen.“
David Gleirscher:
„Die Bahn hat eine ganz eigene Charakteristik und ist nicht wirklich mit anderen Eiskanälen vergleichbar. Bei den bisherigen Weltcups habe ich mir in Sotschi schwer getan, dafür sind die Trainingswochen im vergangenen Frühjahr und zuletzt im Herbst für mich sehr positiv verlaufen. Fakt ist, dass ich sehr gute Fahrten brauche und auch unbedingt zeigen möchte, dann schauen wir auf den Punktestand.“
Wolfgang Kindl:
„Die zweite Saisonhälfte ist für mich richtig blöd verlaufen, umso wichtiger ist mir ein versöhnlicher Abschluss. Ich möchte zeigen was möglich gewesen wäre, mein Ziel ist die Saison mit einem weiteren Podestplatz zu beenden.“
Thomas Steu:
„Im Idealfall verteidigen wir Rang zwei und das wird schwierig genug. Deshalb wollen wir gar nicht großartig rechnen, sondern den Fokus auf unsere Leistung legen und noch einmal raushauen was geht.“