Im vergangenen Winter beendeten mit Thomas Kammerlander aus Tirol sowie Alex Gruber und Greta Pinggera aus Südtirol drei Aushängeschilder des Rennrodelns auf Naturbahnen ihre Karrieren. Damit beginnt am 16. und 17. Dezember mit dem diesjährigen Weltcupauftakt auf der neuen permanenten Bahn in Kühtai eine neue Zeitrechnung.
Bei den Herren rechnen hinsichtlich Weltcupgesamtsieg viele mit einem Duell der arrivierten Fahrer Michael Scheikl aus der Steiermark und dem Südtiroler Patrick Pigneter. Bei den Damen bleibt die Dominatorin der vergangenen Jahre, Evelin Lanthaler aus dem Passeiertal, die große Gejagte. Vor allem wollen Tina Unterberger aus Oberösterreich und Riccarda Ruetz aus Tirol eine gewichtige Rolle beim Kampf um die Podestplätze spielen.
Michael Scheikl (Steiermark): „Die mir zugedachte Favoritenrolle muss ich annehmen. Ziel ist es dennoch, möglichst locker an den Start zu gehen. Thomas und ich haben uns in der Vergangenheit immer gegenseitig gepusht. Das fehlt jetzt natürlich. Wir haben aber bei vielen Trainings nach wie vor Kontakt und so nach wie vor seine Expertisen zur Verfügung. Eine gemähte Wiese wird die Saison weder für mich noch für Patrick. Junge Athleten rücken von hinten nach. So fährt etwa mein steirischer Landsmann Sebastian Feldhammer total unbekümmert. Es kann einige Überraschungen geben. Die Bahn in Kühtai ist nicht extrem schwierig, hat aber doch ihre Tücken.”
Tina Unterberger (Oberösterreich): „Wie eigentlich vor jeder Saison gibt’s auch diesmal viele Fragezeichen. Einerseits waren wieder Materialänderungen nötig, andererseits habe ich in der Trainingsplanung einiges umgestellt. Ich werde bald wissen, ob sich das bezahlt gemacht hat. Die Bahn in Kühtai hat mir in der Vergangenheit etwas besser gefallen, das sie tückischer war. Mich hat’s zuletzt im Training aber auch so auf die Schnauze gelegt. Einfach wird’s also sicher nicht.”
Riccarda Ruetz (Tirol): „Nach meiner Verletzung im Jaufental im vergangenen Jänner sind bei mir Sicherheit und Entschlossenheit wieder da. Ich will einfach technisch saubere Läufe runter bringen. Die Strecke in Kühtai gefällt mir von der Charakteristik her sehr gut. Sie hat zudem durchaus ihre Tücken.”
Florian Markt (Tirol): „Wir hatten in Kühtai einige äußerst produktive Trainingstage, sind auch materialtechnisch gut voran gekommen. So wie bei den intensiven Trainingseinheiten während des Sommers haben wir auch da massiv davon profitiert, dass uns Thomas jetzt als Betreuer und ausgewiesener Experte zur Seite steht. Ich will in dieser Saison konstant unter die Top-Fünf fahren. Und natürlich wäre es cool, erstmals in der Allgemeinen Klasse am Stockerl zu stehen.”
Lukas Mark (Tirol): „Durch die Zusammenarbeit mit Thomas hat das gesamte Team einen großen Schritt nach vorne gemacht. Jetzt gilt es, die Leistungen auf die Rodel zu bringen. Die Trainingsfahrten in Kühtai waren gut, auch wenn ich noch etwas Probleme hatte, die richtige Position zu finden. In der Bahn sind einige schwere Kurvenkombinationen drinnen, die es zu meistern gilt.”
Miguel Brugger (Tirol): „Mit den Trainingsläufen war ich sehr zufrieden. Die Bahn in Kühtai liegt mir gut. Fehler darf man sich keine erlauben, denn die kosten extrem viel Zeit, die nicht mehr aufzuholen ist. Die Positionierung auf der Rodel habe ich in Absprache mit Thomas etwas geändert. Das hat im Training schon erste Früchte getragen.”
Sebastian Feldhammer (Steiermark): „Für mich geht’s in dieser Saison erstmal darum, in die Allgemeine Klasse reinzufinden. Ich fühle mich gut, werde einfach locker in die Rennen gehen. Die Bahn in Kühtai taugt mir gut. Sie ist vergleichbar mit jener im Jaufental.“
Im Doppelbewerb wird die Paarung Maximilian Pichler/Nico Edlinger (Steiermark) für Österreich an den Start gehen. Bei den Damen stehen neben Unterberger und Ruetz auch Naomi Thöni, Hannah Nagele und Carina Miller (alle Tirol) im Kader.
Das Weltcupprogramm in Kühtai