Einmal Gold für Michael Scheikl, einmal Silber durch das Team (Tina Unterberger, Michael Scheikl, Fabian Achenrainer) und einmal Bronze für Tina Unterberger – die Bilanz des Österreichischen Nationalteams der Naturbahnrodler kann sich auch bei der in Moskau ausgetragenen Europameisterschaft sehen lassen. Wenn da nur nicht ein ganz fader Beigeschmack wäre…
Die russichen Veranstalter hatten offenbar die Witterungsbedingungen unterschätzt. Von der ursprünglichen Bahn blieb gerade einmal eine Strecke übrig, die in elf bis zwölf Sekunden bewältigt werden konnte. Die FIL drückte den Event durch (noch dazu mit jeweils nur einem Lauf pro Bewerb), obwohl Tina Unterberger und Patrick Pigneter als Athletensprecher im Vorfeld der Bewerbe noch darauf hingewiesen hatten, dass kein regulärer Bewerb zu erwarten war.
Auch Österreichs Nationaltrainer Gerald Kammerlander hatte angesichts der fragwürdigen Titelkämpfe Bauchschmerzen. Er meinte: „Eines vorweg: Mit Michael Scheikl und Evelin Lanthaler hatten wir im Einzel zwei Sieger, die es absolut verdient hatten. Aber: Es hat ganz eindeutig die Sportpolitik über den Sport gesiegt. Und dem Naturbahnrodeln insgesamt wurde kein guter Dienst erwiesen.“
Kein Wunder, dass viele Beobachter die Bewerbe auf einer Micky-Mause-Strecke nur noch lächerlich fanden.
Die Ergebnisse der EM in Moskau:
Herren: 1. Scheikl (Ö) 0:11.11, 2. Egorov (Rus) +0,02. 3. Gruber (Ita) +0,03, 4. Martianov (Rus) und Achenrainer (Ö) +0,04, 6. Schopf (Ö) +0,05, … 9. Kammerlander (Ö) +0,11, 10. Markt (Ö) +0,14.
Damen: 1. Lanthaler (Ita) 0:11.38, 2. Lavrenteva (Rus) +0,03, 3. Unterberger (Ö) +0,04, 4. Pinggera (Ita) +0,24, 5. Mittermair (Ita) +0,33, 6. Diepold (Ö) +0,38, 7. Ruetz (Ö) +0,43, …10. Markt (Ö) +0,47.
Doppel: Lambacher/Lambacher (Ita) 0:11.59, 2. Porshnev/Lazarev (Rus) +0,06, 3. Pigneter/Clara (Ita) +0,13, 4. Kovshik/Tarasov (Rus) +0,19, 5. Egorov/Popov (Rus) +0,23, 6. Achenrainer/Achenrainer (Ö) +0,24.
Teambewerb: 1. Italien (Lanthaler/Pigneter/Gruber) 0:37.91, 2. Österreich (Unterberger/Scheikl/Achenrainer) 0:38.17, 3. Russland (Lavrenteva/Egorov/Martyanov) 0:38.60.