Die Jagd nach den Weltmeistertiteln vom 17. bis 19. Jänner in Kühtai wird die Rodelfans elektrisieren. Beim Groß-Event im Tourismus-Hotspot wird es ein ansprechendes Rahmenprogramm und in dessen Rahmen erstmals auch eine Präsentation des Alpin Rodelns geben.
Ziel des Alpin Rodelns ist es, den Schlittensport einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen und in tägliche sportliche Aktivitäten zu integrieren. Projektleiter Gerhard Mühlbacher: „Es gibt seit Jahren gute Ideen, bis dato hat es aber an der Umsetzung gefehlt. Auf der bereits geleistete Arbeit können wir aber aufbauen.”
Den Alpin-Rodel-Machern schwebt unter anderem ein deutlicher Ausbau der Infrastruktur vor. So soll es bis ins Jahr 2035 möglich sein, dass in der Kernregion des Rodelns im Umkreis von jeweils einer halben Stunde der Rodelsport aktiv ausgeübt werden kann. Deutlich erhöht werden soll auch die Zahl der professionell ausgebildeten Trainer, Betreuer oder Rodel Guides. Bei Letztgenannten nimmt Rodel Austria seit einigen Jahren eine Vorreiterrolle ein.
Ein wesentlicher Bereich, um die Idee des Alpin Rodelns umzusetzen, ist jener des Materials. Rodel-Austria-Sportdirektor Gerald Kammerlander: „Die aktuellen im Weltcup gefahrenen Rodeln sind hochspezialisierte Hightech-Produkte, mit denen wir den Anschluss an die breite Masse verloren haben. Mit ihnen kann auch nicht auf Freizeit-Rodelbahnen gefahren werden.”
Das Ziel ist deshalb vorgegeben: „Wir benötigen eine Rodel, die auf Eis und Schnee gehandelt werden kann. Gleichzeitig muss die künftige Alpin Rodel cool ausschauen, um die breite Masse anzusprechen. Es muss aber gleichzeitig eine sportliche Rodel für eine dynamische Fahrweise bleiben, wie sie im Weltcup gepflegt wird.”
Für Kammerlander ist klar: „Ein Schritt zurück am Materialsektor ist in diesem Fall ein Schritt nach vorne! Unsere Intention muss es auch sein, weiteres Material wie Helme, Schuhe, Hosen etc. leichter für die Freizeitsportler zugänglich zu machen.”
Die Vorstellung des Alpin Rodelns im Rahmen der 25. Weltmeisterschaft im Rennrodeln auf Naturbahnen vom 17. bis 19. Jänner in Kühtai ist ein erster Eckpfeiler des ambitionierten Vorhabens. „Direkt neben der WM-Bahn haben wir die Möglichkeit, auf einer zur Verfügung stehenden Skipiste den Besuchern das Alpin Rodeln näher zu bringen. Auch Rodel Guides werden vor Ort sein. Auf die Kleinsten wartet ein Kinder-Rutsch-Hügel.”
Klar ist für die Mitglieder der Zukunftswerkstatt Naturbahn & Breitensport: „Mit der Etablierung des Alpin Rodelns wird in den kommenden Jahren das Rennrodeln auf Naturbahnen Schritt für Schritt adaptiert.”
Foto: Jana Zischg