AUFTAKT NACH MASS

Der Olympia-Eiskanal von 1994, der an diesem Wochenende nach vier Jahren Pause sein Comeback im Weltcup feiert, präsentierte sich beim heutigen Saisonauftakt in einem perfekten Zustand und ließ die Bahnrekorde regelrecht purzeln. Die heimischen Kunstbahn-Asse zeigten in der ersten Rennhälfte mit zwei Podestplätzen und starken Mannschaftsleistungen auf, am Sonntag folgt die Entscheidung im Herren Einsitzer und die Premiere der Mixed-Staffel im Einzel und Doppel.
 
IM KOLLEKTIV ABGELIEFERT
Österreich Rodlerinnen zeigten sich beim Saisonstart in Lillehammer bestens aufgelegt – allen voran Lisa Schulte (23). Die amtierende Weltmeisterin musste sich nach zwei starken Läufen lediglich der vierfachen Gesamtweltcup-Siegerin Julia Taubitz (GER) und der Amerikanerin Emily Sweeny geschlagen geben. Bärenstark präsentierte sich auch Barbara Allmaier (20), die mit dem Sieg in der Qualifikation bereits am Freitag aufzeigen konnte. Die Junioren-Vizeweltmeisterin von 2023, die ihre zweite Saison in der allgemeinen Klasse in Angriff nimmt, lieferte mit Rang vier eine sensationelle Leistung ab. Madeleine Egle beendete das Rennen nach Zwischenrang zehn und der viertschnellsten Zeit in Durchgang zwei auf Platz sieben, Dorothea Schwarz rundete das tolle Mannschaftsergebnis der ÖRV-Damen mit einem starken neunten Rang ab. Die 19-Jährige, die beim Saisonfinale in Sigulda im vergangenen März im Weltcup debütierte, bestreitet ihre erste komplette Saison in der allgemeinen Klasse.
 
Im Damen-Doppelsitzer jubelten Chevonne Chelsea Forgan und Sophia Kirkby, die mit einem neuen Bahnrekord zur Halbzeitführung gerast waren, über den ersten US-Sieg seit Einführung der Disziplin im Weltcup 2022. Platz zwei ging an die deutschen Doppel-Weltmeisterinnen von Oberhof, Jessica Degenhardt und Cheyenne Rosenthal, auf Rang drei folgten Marta Robezniece und Kitija Bogdanova (LAT). Selina Egle und Lara Kipp, die im gestrigen Abschlusstraining Bestzeit erzielten, ließen ihre Möglichkeiten mit einem groben Schnitzer im ersten Lauf liegen. Die amtierenden Weltmeisterinnen konnten einen Sturz ausgangs der Kurve 13 nur mit Mühe vermeiden, büßten allerdings 1,2 Sekunden ein. Im zweiten Durchgang unterstrich das ÖRV-Duo mit der drittschnellsten Zeit ihr Potential, mehr als Gesamtrang sechs war aber nicht mehr zu holen.
 
TURBO GEZÜNDET
Die Konkurrenz der Herren-Doppelsitzer, die das Programm am Samstag abrundeten, stand ganz im Zeichen des sechsfachen Gesamtweltcupsieger Toni Eggert, der mit Neo-Untermann Florian Müller siegreich in seine Comeback-Saison startete. Die erfolgreiche Premiere des Duos bedeute den 55. Sieg Eggerts in einem Weltcuprennen. Hinter den Deutschen rodelten die Letten Martins Bots und Roberts Plume auf Platz zwei. Thomas Steu und Wolfgang Kindl kamen nach einem verhaltenen Start und Zwischenrang sieben im zweiten Durchgang auf Betriebstemperatur und rasten mit der drittschnellsten Laufzeit noch auf das Podest. Die amtierenden Weltmeister Juri Gatt und Riccardo Schöpf landeten 35 tausendstel Sekunden hinter ihren Teamkollegen auf Platz vier. Yannick Müller und Armin Frauscher, die im ersten Durchgang von einem schwerer Schnitzer eingebremst wurden, belegten Rang sieben.
 
Am Sonntag starten Wolfgang Kindl, Nico Gleirscher, Jonas Müller und David Gleirscher im Herren Einsitzer in die Weltcupsaison. Im Anschluss folgt die Premiere der Mixed-Staffel im Einzel und Doppel.
 
Stimmen:
Lisa Schulte:
„Ich habe mir im Training etwas schwergetan, war heute in beiden Läufen in der Startkurve nicht ganz am Punkt, umso zufriedener stimmt mich das Ergebnis.“.
 
Barbara Allmaier:
„Es ist im Sommer unglaublich viel weitergegangen, das habe ich im Training und auch heute gezeigt. Ich war nach dem ersten Durchgang auf Rang drei, das war eine völlig neue Erfahrung für mich, trotzdem habe ich nicht die Nerven verloren und mich mit einem absoluten Spitzenergebnis belohnen können.“
 
Dorothea Schwarz:
„Ich bin mega happy mit meiner Leistung, mir sind zwei sehr schöne Läufe gelungen. In meinem erst zweiten Weltcuprennen gleich in die Top-10 zu rodeln, macht mich richtig stolz. Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung bei unserem Heim-Weltcup kommende Woche in Igls.“
 
Wolfgang Kindl:
„Wir waren heute fast zu sicher am Weg, speziell im ersten Lauf. Das Eis war von der Qualität etwas weicher als im Training, wir sind daraufhin im zweiten Durchgang bei der Abstimmung mehr Risiko eingegangen. Das ist voll aufgegangen, ein großes Dankeschön an die Materialtrainer.“
 
Thomas Steu:
„Wir haben nach dem Training und aufgrund der Verhältnisse nicht genau gewusst ob es für vorne reichen wird und sind mit dem Podestplatz absolut zufrieden.“
 
FIL EBERSPÄCHER Weltcup 2024/2025, Lillehammer/Ergebnisse:

Damen

Damen-Doppelsitzer

 
Herren-Doppelsitzer